Dienstag, 31. Mai 2011

So blöfft die Atomwirtschaft

Die Atomwirtschaft stagniert, allen Gerüchten um eine Renaissance zum Trotz. Das zeigen auch die neuesten Zahlen des Interessensverbands Nuklearforum: Anfang 2011 umfasste der zivile Nuklearpark der Welt 445 Kernkraftwerksblöcke in 30 Ländern. Wer zurückblättert merkt: Das ist purer Stillstand!

Blättern wir als zurück, wird der Misserfolg der atomaren Mission deutlich. So hiess es in den Nouvelles de l’énergie 5/2004: «Anfang 2004 umfasste der zivile Nuklearpark der Welt 445 Kernkraftwerksblöcke in 31 Ländern, wie die Schweizerische Vereinigung für Atomenergie (SVA) in einem Communiqué bekannt gibt. Dazu gehören neu die Blöcke Qinshan-III-2 in China und Ulchin-5 in Südkorea. Im gleichen Jahr wurden drei Kernkraftwerksblöcke ausser Betrieb genommen. Die Gesamtkapazität aller in Betrieb stehenden Kernkraftwerke stieg um rund 700 MW auf 365’423 MW elektrische Nettoleistung.»

Wohl auch nicht mehr allzulange am Netz - die älteste Schweizer Atomanlage Beznau I & II, die 1969 resp. 1972 radioaktiv wurde (Bild: Guntram Rehsche).








Und was meldet das Nuklearforum Schweiz am Montag? Anfang 2011 umfasste der zivile Nuklearpark der Welt 445 Kernkraftwerksblöcke in 30 Ländern, wovon fünf für längere Zeit ausser Betrieb gesetzt sind. Von den weltweit 65 laufenden Neubauprojekten werden 27 in China ausgeführt. Diese und weitere, umfangreiche Informationen liegen mit der Broschüre «Kernkraftwerke der Welt 2011» vor, die jetzt erhältlich ist. Laufend aktualisierte Information rund um die Welt der Kernkraftwerke finden Sie auch auf der interaktiven Plattform www.nuclearplanet.ch.

Fazit der so genannten Atomrenaissance im Weltmassstab:
Statt in 31 gibt es nur noch in 30 Staaten Atomanlagen und die Anzahl der Atomanlagen hat stagniert. Gestiegen ist die installierte atomare Leistung von 365'423 auf rund 378'000 MW, also grade mal um drei Prozent.

Fünf Einheiten haben übrigens 2010 den kommerziellen Betrieb aufgenommen: Rajasthan-5 und -6 in Indien, Ling-Ao-II-1 und Qinshan-II-3 in China und Rostow-2 in Russland. Im vergangenen Jahr wurde als einziger Reaktorblock der Schnelle Brüter Phénix bei Avignon in Frankreich endgültig stillgelegt. Die elektrische Gesamtnettoleistung der weltweit in Betrieb stehenden Kernkraftwerkseinheiten betrug gut 378'000 MW. Der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Elektrizitätserzeugung lag bei rund 13%, das waren auch schon mehr (14%). Und mit den unterdessen in Japan abgeschalteten Reaktoren (mindestens deren fünf) und wohl sieben weniger in Deutschland wird die Bilanz auch nicht besser.

© Solarmedia

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