Donnerstag, 30. August 2012

Zwei AKW sofort ersetzbar

10vor10 vom 29.08.2012  

In der Schweiz fehlen die Fördergelder für alternative Energie-Projekte. Die Liste der Ökostrom-Projekte, die nicht finanziert werden können, wird länger und länger. Rund 21‘000 Anträge liegen auf Eis. Würden all diese Projekte verwirklicht, könnte damit der Strom von zwei Atomkraftwerken produziert werden. 

Quelle: SF 10vor 10

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Montag, 27. August 2012

SVP setzt auf Atomkraft

Jetzt outen sich in der energiepolitischen Diskussion hierzulande zunehmend alle Parteien - selbst die Schweizerische Volkspartei (SVP) bekennt Farbe - und bekennt sich uneingeschränkt sowie nicht ganz unerwartet zur Atomenergie. Unklar vorderhand, was all die Landwirte dazu meinen, die zunehmend auf Erneuerbare und insbesondere auf die Solarenergie setzen. Ausgerechnet der Photovoltaik will die SVP die Unterstützung verweigern.

Die Energiestrategie des Bundesrates mit Atomausstieg lehnt die SVP als planwirtschaftlich und utopisch ab, wie sie in einem am Montag präsentierten Positionspapier zur Energiepolitik schreibt. Die Abhängigkeit vom Ausland – beispielsweise wegen Stromimporten – würde mit den Plänen aus Sicht der Volkspartei dramatisch steigen. Den Strommix aus Wasserkraft und Atomkraftwerken, die heute 90 Prozent der Stromproduktion ausmachen, will die SVP auch in Zukunft beibehalten.

So also soll die Landschaft hierzulande weiterhin aussehen, garniert mit Atommeilern, wenn es nach dem Willen der SVP geht - das Bild zeigt das AKW Gösgen (Foto: Guntram Rehsche). 













Die heutigen AKW sollen während mindestens 60 Jahren laufen – der Bundesrat sieht rund 50 Jahre als maximale Betriebsdauer vor. Ein neues AKW soll bis 2030 eines der heutigen ersetzen, verlangt die SVP. Mit 9 Terawattstunden würde dieses Super-AKW die 3-fache Leistung des AKW Mühleberg produzieren und damit zur Deckung des weiter zunehmenden Stromverbrauchs beitragen. Bis 2045 will die SVP zwei weitere AKW bauen, falls bis dann keine neuen Technologien zur Energieproduktion zur Verfügung stehen.

Ob das Volk ebenfalls auf die Atomkraft setzt, möchte die SVP in einer möglichst baldigen Abstimmung herausfinden. Erst bei einem Nein würde die SVP auf Stromimporte oder Gaskraftwerke im Inland setzen. Für die Wasserkraft legt die SVP eine Zunahme der Produktion bis 2030 um 3 Terawattstunden als Ziel fest. Dafür soll etwa das Verbandsbeschwerderecht gestrichen werden. Zum Vergleich: Der Bund rechnet bei unveränderten Umwelt- und Gewässerschutz-Bestimmungen bis ins Jahr 2050 mit einer zusätzlichen Produktion von 3,2 Terawattstunden.
Auch die sogenannten neuen erneuerbaren Energieträger (Wind, Sonne, Biomasse) sollen 3 Terawattstunden mehr produzieren bis 2030. Dafür will die SVP den Deckel über der Kostendeckenden Einspeiseverfügung (KEV) aufheben – ausser für die Solarenergie, die sie als noch zu wenig fortgeschritten betrachtet.

Quelle: SDA / Agenturen

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Sonntag, 12. August 2012

US-AKW in der Defensive

Mehr als 9 Jahre ist es her, das so wenig Kernenergie wie jetzt in die US-Netze geliefert wurde. Die Produktion der Kernkraftwerke in den USA sinkt. Dürre und Hitze sorgen dafür, das immer mehr Reaktoren ihre Leistungen reduzieren müssen.

Seit 2003 wurde noch nie sowenig Strom aus Kernkraft in die Netze geliefert, wie aktuelle Berichte der US Nuclear Regulatory Commission sowie Daten von Bloomberg aufzeigen. Das Vermont Yankee Nuklearkraftwerk (siehe Bild - Foto: Wikipedia) nahe des Connecticut River, ein 620-Megawatt-Anlage, hat seine Leistung um 83 Prozent reduziert, weil der Niederwasserstand des Flusses und die Hitze sich auf die Kühlwassermengen auswirken. Ein weiteres Beispiel: Auch der Reaktor von FirstEnergy Corp. in Ohio wurde wegen der überdurchschnittlich hohen Temperaturen zürück gefahren. Denn Kernkraftwerke brauchen unbedingt genug Wasser, um während des Betriebs gekühlt zu werden- und die Flüsse oder Seen in ihrer Nähe können nicht mehr genug liefern. Sie haben aufgrund der Hitzeperiode einfach viel weniger Wasser. Und mehr als 60% der US-Staaten sind derzeit von der Hitzewelle betroffen. Die Temperaturen waren Anfang August im Nordosten der USA um rund 3 Grad über dem Normalwert, wie Wetter-Modellierungsdateb zeigen - und die Hitzewelle scheint noch nicht zu Ende.

Von Seiten der betroffenen Energiekonzernen ist zu hören, dass sich der derzeitige Trend noch weiter auswirken wird. "Atomkraft ist kein Ausweg. Es wird zwar noch dauern, aber es scheint nur eine Frage der Zeit, bis dies auch in den USA begriffen wird. Der spürbare Klimawandel mit immer heißeren Durchschnittstemperaturen entwickelt sich als ein Helfer in Richtung Energiewende.

Es wird immer mehr Zeit für einen Umstieg. Außerdem gibt es Kraftwerke mit ähnlichen Komponenten wie die beiden belgischen, deren Sicherheitsstandards nicht entsprechen und die für immer abgeschaltet werden könnten, auch in den USA. Wir bemerken, ein Umdenken,wenn auch leider noch langsam." so ein Mitglied einer Antiatomorganisation aus den USA, mit dem wir vor kurzem gesprochen haben.