Mit dem Wahlsieg der Konservativen in Japan wurde damit gerechnet, das Land verzichte auf den von der Vorgängerregierung angekündigten Ausstieg bis 2030 (siehe Atominfomedia vom 14. September 2012). Doch erste Äusserungen des neuen Premiers zeigen, dass der Ausstieg vom Ausstieg nicht ganz so eindeutig ist.
Die Zukunft der bestehenden
Kernkraftwerke in Japan soll über einen Zeitraum von rund drei Jahren
bestimmt werden. Dies hat Japans Premierminister, Shinzo Abe (siehe Bild), an einer
Pressekonferenz angekündigt. Abe erklärte vor der Presse, die Regierung würde
aufgrund wissenschaftlicher Sicherheitsnormen entscheiden, ob die
bestehenden Kernkraftwerkseinheiten wieder ans Netz gehen dürfen oder
nicht. Seine Absicht sei, über einen Zeitraum von rund drei Jahren die
Zukunft der bestehenden Kernkraftwerkseinheiten zu beurteilen und innert
zehn Jahren einen neuen stabilen Energiemix zu erreichen.
Über einen
Ersatz- und Neubau von Kernkraftwerken könne nicht sofort entschieden
werden, so Abe. «Dies ist selbstverständlich ein Thema, bei dem wir
unseren Beschluss in Übereinstimmung mit dem Prinzip einer allmählich
abnehmenden Abhängigkeit von der Kernenergie fällen müssen, so wie dies
weitestgehend möglich ist», ergänzte er. Die Regierung müsse zudem die
Verantwortung für die beschleunigte Prüfung der Frage der Entsorgung
abgebrannter Brennelemente übernehmen.
Darüber hinaus bleibe allerdings
die Frage, ob und wie eine stabile und kostengünstige Stromversorgung
erreicht werden könne. Auch die Risiken der globalen Versorgung mit
fossilen Brennstoffen seien zu beurteilen. Er wolle zudem eine gewisse
Zeit einrechnen, um eine kritische Überprüfung des Reaktorunfalls in
Fukushima-Daiichi durchzuführen und die Entwicklungstrends in der
Sicherheitstechnik zu beobachten, fügte Abe an.
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