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Der Umweltschutzverband BUND hält es sogar für möglich, dass die Folgen der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima die des Reaktorunglücks von Tschernobyl noch übersteigen. "Wir sind erst am Anfang", sagte BUND-Energieexperte Thorben Becker am Dienstag. "Es könnte über Tschernobyl hinausgehen." Nicht alle Experten halten einen Vergleich zwischen Fukushima und Tschernobyl für sinnvoll. Sie verweisen auf eine bürokratische Nuance: Während Tschernobyl von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf Stufe 7 gesetzt worden war, erfolgte die Einstufung Fukushimas bisher lediglich von Seiten der japanischen Behörden.
Prompt betonte die IAEA am späten Dienstagnachmittag, der Vorfall in Fukushima sei nicht mit dem Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahr 1986 zu vergleichen. "Das ist ein völlig anderer Unfall", sagte IAEA-Experte Denis Flory bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Gefahren, die von der Atomruine Fukushima ausgehen, seien deutlich geringer. Die bisher in Japan ausgetretene Radioaktivität betrage lediglich sieben Prozent der Gesamtwerte aus Tschernobyl. Die Höherstufung des Vorfalls in Fukushima habe keine Auswirkungen auf den Umgang mit dem Unfall, sagte Flory. Die bisher getroffenen Reparaturmaßnahmen würden weitergeführt. Die Ines-Skala sei lediglich ein Instrument, um die Tragweite eines Unfalls zu kommunizieren. Die Einstufung geschehe unabhängig von nötigen Aktionen wie Evakuierungen oder gesundheitlichen Maßnahmen.
Der IAEA-Experte betonte, dass die japanische Regierung so lange mit der Heraufstufung auf der Ines-Skala gewartet habe, sei kein Beleg für einen Vertuschungsversuch - sie sei nun auf Grundlage neuer Daten über die Umweltauswirkungen geschehen. "Bisher wusste man, dass es Auswirkungen auf die Umwelt gibt, aber man wusste nicht, in welchem Ausmaß", sagte Flory.
Quelle: Spiegel Online
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