Montag, 20. Dezember 2010

China setzt auf Atomenergie

Im Gegensatz zu den meisten Industrieländern fördert das aufstrebende Schwellenland weiterhin entschlossen den Ausbau der Kernenergie.

Ende 2010 waren in China 13 Atommeiler in Betrieb, weitere 25 im Bau. Bis 2020 wird ein Ausbau der Kapazitäten von derzeit 10 auf mindestens 80 Gigawatt angestrebt. Kernenergie soll insbesondere den von Energieengpässen geplagten dynamischen Küstenprovinzen Linderung bringen. Zugleich soll die Umweltqualität in Chinas Wirtschaftszentren verbessert und der Ausstoß von Treibhausgasen in einem klimaverträglichen Rahmen gehalten werden. Aus diesem Grunde wird Atomkraft „als CO2-freie Energiequelle“ in einem Atemzug mit der Förderung von erneuerbaren Energien als Klimaschutz propagiert.




Die derzeitig rasante Entwicklung wirft eine Reihe von Fragen auf:
* Sind die chinesischen Behörden auf den Umgang mit potentiellen Nuklearunfällen ausreichend vorbereitet?
* Hält die Ausbildung von Fachpersonal Schritt mit dem Ausbau der Atomindustrie?
* Ist die chinesische Öffentlichkeit über das Kernenergieprogramm und seine potentiellen Risiken informiert?
* Wie wird China das Problem der Endlagerung von Nuklearabfällen lösen?

Während in vielen westlichen Ländern die Anti-Atomkraftproteste der Ursprung der Umweltbewegung waren, ist der derzeitige Atom-Kraftboom bisher kein Thema, das die zahlreichen chinesischen Umwelt-NGOs öffentlich adressieren. Jedoch je mehr Projekte gebaut werden, umso häufiger ist auch von kritischen Stimmen und von lokalen Protesten zu hören.

Es handelt sich um eine leicht gekürzte Fassung des englischen Originals.

Quellen: Sonnenseite / Eva Sternfeld 2010 EU-CHINA | Civil Society Forum 2010

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