Nach einem Zwischenfall ist das AKW Brokdorf des Betreibers Eon am Sonntag vom Netz genommen worden. Nach Angaben des Kieler Justizministeriums schalteten sich die Transformatoren, die den Strom ins Netz einspeisen, aus ungeklärter Ursache ab.
Experten sollen nun die Ursache des Zwischenfalls herausfinden. Auch die Schadenshöhe ist noch unklar. Das AKW war erst am 20. Juli nach einer mehrwöchigen Revision wieder ans Netz gegangen. Gemäss einer Mitteilung der Nachrichtenagentur DPA hat der defekte Transformator des seit Sonntagmittag vom Netz genommenen AKW nach Betreiberangaben nicht gebrannt. Vielmehr habe eine Sicherung schädliche Gase wahrgenommen und automatisch den Transformator ausgeschaltet, erläuterte eine Sprecherin des Betreibers Eon am Montag. Alle Abläufe nach dem Transformatoren-Defekt hätten systemgemäß funktioniert. Dies sei daher nicht mit dem Transformatorenbrand im Kernkraftwerk Krümmel im Jahre 2007 zu vergleichen. Ergebnisse über das Ausmaß des Schadens und die Ursache des Transformatorendefekts in Brokdorf werden am Mittwoch erwartet. Die Atomaufsicht in Kiel hat Gutachter beauftragt, den Schadensfall zu überprüfen. Wann Brokdorf ans Netz geht, ist offen.
Das AKW Brokdorf befindet sich nahe der gleichnamigen Gemeinde im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Es wurde im Oktober 1986 durch die damaligen Eigentümer PreussenElektra und HEW in Betrieb genommen. Seit 2010 gehört das Kernkraftwerk den Unternehmen E.ON (80 %) und Vattenfall (20 %). Während der Bauphase in den 1970er und 80er Jahren gab es heftige Proteste von Atomkraftgegnern (Foto: Eon).
Die als KBR bezeichnete Kernkraftwerksanlage besitzt einen Druckwasserreaktor mit Urandioxid-Brennelementen, die in Anreicherungsgraden von 1,9, 2,5 und 3,5 Prozent eingesetzt werden. Auch Mischoxid-Brennelemente (MOX-Brennelemente), die Plutonium aus der Wiederaufarbeitung enthalten, werden verwendet. Im Reaktor des Kernkraftwerks befinden sich 193 Brennelemente mit einem Schwermetallgewicht von insgesamt 103 Tonnen. Das Kernkraftwerk Brokdorf hat eine thermische Leistung von 3.900 Megawatt und eine elektrische Bruttoleistung von 1.480 MW. Es gehört zur 3. Druckwasserreaktor-Generation in Deutschland, den Vor-Konvoi-Anlagen. Mit einer Bruttostromerzeugung von knapp unter zwölf Milliarden Kilowattstunden war es 2005 weltweit führend. Die endgültige Abschaltung des Kernkraftwerks Brokdorf ist bis spätestens 2021 vorgesehen.
Quellen: dpa / Wikipedia / klimaretterinfo.org
© Atominfomedia
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Montag, 8. August 2011
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