Donnerstag, 13. September 2012

Noch ein Leck in Belgiens AKW

Aus dem belgischen Atomkraftwerk Tihange entweicht laut den Ergebnissen einer Vorkontrolle  radioaktives Wasser. Wie ein Sprecher des belgischen AKW-Betreibers Electrabel am Donnerstag mitteilte, weist der Reaktorblock 2 von Tihange in der Region Wallonien die gleichen Schäden wie der Block 3 des AKW Doel in Flandern auf.

Schweizer Medien halten sich bis Donnerstagnacht bedeckt. Doch hatte die belgische Zeitung „Le Soir“ berichtet, dass die Stahlbeton-Hülle von Tihange 2 wegen einer möglichen Erosion nicht mehr fest sei. Die 80 Zentimeter dicke Hülle soll den Reaktor gegen äußere schädigende Einwirkungen, etwa einen Flugzeugabsturz, schützen.  Die Administration des AKW Tihange hat das Bestehen des Problems eingestanden, jedoch versichert, dass es keine Sicherheitsbedrohung gebe, weil der Reaktor stillgelegt und frei von Kernbrennstoff sei. Experten sollen nun klären, ob sich bei einer geminderten Festigkeit der Stahlbeton-Hülle Poren gebildet haben. 

Tihange 2 war im August stillgelegt worden, nachdem der baugleiche Reaktor des Energieblocks 3 im AKW Doel wegen etwa 8000 feinen Rissen außer Betrieb gesetzt worden war. Die Behälter für die genannten Reaktoren waren in den 70er-Jahren vom niederländischen Unternehmen Rotterdam Drydock, das inzwischen seine Tätigkeit eingestellt hat, geliefert und montiert worden.  Doel 3 und Tihange 2 wurden auf Forderung der belgischen Atomaufsicht AFCN zeitweilig abgeschaltet. Sollten keine Störungen in den beiden Meilern festgestellt werden, werden sie noch in diesem Jahr wieder in Betrieb genommen. Andernfalls würden die belgischen Behörden die Betriebszeit der tätigen Meiler verlängern und große Mengen von Strom importierten müssen.

Im Jahr 2011 hatte es in den belgischen Atomkraftwerken insgesamt 14 Pannen gegeben. Laut der belgischen Regierung sollen alle Atomkraftwerke des Landes im Zeitraum zwischen 2015 und 2025 schrittweise geschlossen werden.

Quelle: Rianovosti

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