Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat ein vor zwei Jahren angekündigten AKW-Neubau ad acta gelegt. Der Grund: Es fehlen die "kommerziellen Voraussetzungen". Wegen der Ausbaus der Erneuerbaren wird der Stromüberschuss 2020 vermutlich 23 Terawattstunden - die Hälfte der derzeitigen Atomstromproduktion.
"Vattenfall will ein neues Kernkraftwerk bauen", schlagzeilten schwedische Medien Ende Oktober 2009. Da hatte der Staatskonzern ein Übereinkommen mit einer Gruppe industrieller Stromgroßverbraucher der Papier- und Stahlbranche geschlossen, die sich unter dem Namen "Industrikraft" zusammengetan hatten. Gemeinsam wollte man mindestens ein neues AKW bauen, "da die Sicherung von Arbeitsplätzen auf konkurrenzkräftigen Strompreisen beruht". Eine Inbetriebnahme in den 2020-er Jahren wurde ins Auge gefasst, als Standort war einer der aktuellen AKW-Standorte vorgesehen.
Gerade noch wollte Vattenfall ein neues Atomkraftwerk in Schweden bauen, als möglicher Standort war auch Forsmark im Gespräch wo seit den 80er Jahren drei Reaktoren arbeiten. (Foto: Anders Sandberg/Wikipedia)
20 Monate später wird das Abkommen mit "Industrikraft" – vom damaligen "Vattenfall"-CEO Lars Josefsson als "wegweisend" gefeiert – nun von Vattenfall nicht verlängert und das Projekt begraben. In einer knappen Presseerklärung informiert der Konzern über den Grund: Die kommerziellen Rahmenbedingungen stimmen nicht. Kein Neubau also, stattdessen werde Vattenfall sich auf Investitionen "in vorhandene Kern- und Wasserkraft" konzentrieren. Unerwartet ist dieser Beschluss nicht, meint Isadora Wronski von Greenpeace Schweden: "Mit der laufenden Nuklearkatastrophe in Japan, einer wachsenden Zahl von Ländern, die sich auf den Weg der Erneuerbaren schlagen und den bekannten Problemen mit den beiden AKW-Neubauten in der Europäischen Union, Olkiluoto und Flamanville, ist es wohl schwierig AKW-Neuinvestitionen zu rechtfertigen."
Die Kalkulation ging nicht auf, vermutet Lise Nordin, energiepolitische Sprecherin der schwedischen Grünen: Schweden, das an seinen AKWs nicht nur festhalte, sondern mit milliardenschweren Investitionen aus diesen Alt-Reaktoren mehr Leistung herauspressen wolle, sei nämlich aufgrund des Ausbau erneuerbarer Stromproduktion auf dem Weg zu einem Stromüberschuss. Dieser werde 2020 vermutlich 23 Terawattstunden betragen oder die Hälfte der gesamten letztjährigen Atomstromproduktion. Wenn also tatsächlich noch jemand Pläne für AKW-Neubauten in Schweden habe, so könnten diese nur auf den Exportmarkt zielen, meint Nordin. Und fordert, auch die schwedische Regierung müsse endlich Farbe bekennen, wie sie es in Zukunft mit der Atomkraft halte.
Quelle: Klimaretter.info / Reinhard Wolff
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AntwortenLöschenOb es ein Deutsches Experiment wird, bleibt noch offen. Viele EU-Nationen sind bereits entschlossen, die Kernenergie durch Erneuerbare zu ersetzen. Österreich lebt schon lange ohne AKW, die Schweiz baut keins mehr, Italien hat sich dagegen entschieden, Schweden stoppt den AKW-Neubau, Eon, RWE und andere Investoren stoppen den AKW-Neubau in England und viele andere Nationen sind noch in der Entscheidungsphase. Vielleicht hat Deutsches Engagement dazu schon beigetragen.
AntwortenLöschenDerzeitige Diskussionen können auf verschiedenen Plattformen erfolgen, was aber im Ergebnis eine Symbiose fast unmöglich macht. Bevor es daher kontrovers gegeneinander los geht, möchte ich das Thema hier trennen.
1. Derzeitiger Markt. Dieser Markt hat grundsätzlich die erforderliche Infrastruktur. Neue Stromtrassen müssen nicht sein, es sei denn Groß-Konzerne wollen Offshore-Windparks. Vorsicht, hier lauern finanzielle Fallen und noch andere große Barrieren.
2. Durch Elektroautos, erweiterter Markt. Dafür vervielfacht sich der Strombedarf, der ohne AKW's mit der heutigen Technik wohl nicht zu realisieren ist.
3. Neue Technologie-Anwendung. Grundsätzlich ist eine Neue Technologie verfügbar. Ihre Nutzung ist Meilen von der jetzigen Vorstellung entfernt. Die Kanzlerin und Physikerin könnte klären, sie hält sich aber bedeckt. Ob so oder anders, andere Nationen werden sich bemühen und die Vernunft wird siegen.
Deutschland könnte helfen eine sozial-ökologisch verträgliche und zukunftsfähige Energie- Versorgungsstruktur zu schaffen, an der alle Nationen teilhaben könnten. Egal wer Vorreiter ist, wichtiger ist die Chance, die Zukunft der Völkergemeinschaften, vorteilhaft zu gestalten.
Bleiben Sie dran an dem Thema, es wird noch große Überraschungen geben, größer als die Energiewende es erahnen ließ. Ich verbürge mich dafür.
Liebe Leserin, lieber Leser,
AntwortenLöschenjetzt ist es soweit, informieren Sie sich über die wssenschaftlich geprüfte und bestätigte Neue Technologie zur unbegrenzten Energiebereitstellung. Schluß mit dem Kampf um Energie, Schluß mit der Angst vor dem AUS der Ressourcen....
Lesen Sie mehr unter:
http://www.readers-edition.de/2011/11/22/20112011-ab-jetzt-ist-die-unbegrenzte-energiebereitstellung-moeglich-aber-ist-sie-auch-gewollt/
Liebe Leserin, lieber Leser,
AntwortenLöschenREADERS-EDITION.de hat (oder musste?) leider alle Artikel von mir "unerreichbar" machen.
Die Gründe kenne ich nicht. Ich vermute aber das es keine Stromkunden sind, die etwas gegen die Neue Technologie haben.
Dennoch, Sie finden meinen Beitrag:
"20112011 ab jetzt ist die unbegrenzte ENERGIEBEREITSTELLUNG moeglich aber ist sie auch gewollt?"
wenn Sie bei Google
"Erich Goergens - Person - Yasni.de"
eingeben und dort die Zeile mit gleichem Text "Erich Goer........ aktivieren.