Bei einem Zwischenfall im französischen
Atomkraftwerk Fessenheim nahe der Schweizer Grenze sind am Mittwoch zwei
Personen leicht verletzt worden. Nach Angaben des Betreibers EDF
erlitten sie leichte Verbrennungen, als Wasserstoffperoxid-Dampf
austrat.

«Es handelt sich nicht um einen Brand, es ist ein kleines
Problem», erklärte der Betreiber von Frankreichs ältestem AKW. Der
Unfall habe sich nicht im Reaktorgebäude ereignet. Durch den Austritt
des Dampfes sei vermutlich die Löschanlage aktiviert worden.
Die beiden
Verletzten seien «durch ihre Handschuhe hindurch» verletzt worden. Auch die Präfektur erklärte,
es handle sich nicht um einen Brand.
Vielmehr sei es zu einem Austritt von Wasserstoffperoxid-Dampf gekommen,
als Wasserstoffperoxid in ein Reservoir eingeleitet worden sei und mit
Wasser reagiert habe. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit rund 50
Einsatzkräften vor Ort. Das im Elsass direkt am Rheinkanal an der deutschen Grenze gelegene
umstrittene Atomkraftwerk ist seit rund 35 Jahren in Betrieb. Von
Fessenheim bis zur Schweizer Grenze sind es etwas mehr als 40 Kilometer.
In dem Atomkraftwerk kommt es immer wieder zu Pannen. Seine beiden
Druckwasserreaktoren sind die ältesten noch in Betrieb befindlichen in
Frankreich. Der neu gewählte französische Präsident François Hollande
hatte im Wahlkampf die Schliessung des AKW Fessenheim bis zum Jahr 2017
angekündigt. Atomkraftgegner in Frankreich, Deutschland und auch in der Schweiz
machen zunehmend Druck, um eine rasche Stilllegung des als besonders
störanfällig geltenden Atomkraftwerks zu erreichen. Sie verweisen vor
allem auf das
Erdbebenrisiko im Rheingraben und die Gefahr einer
Überschwemmung bei einem Bruch des Deichs, der das AKW vom Rheinkanal
trennt. Der französische Grünen-Politiker François de Rugy sagte am Mittwoch,
der Zwischenfall «erinnert alle daran, dass die Atomenergie gefährlich
ist». Hollande müsse seine Zusage einhalten, Fessenheim zu schliessen.
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