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Mittwoch, 29. Juni 2011
Gegen Mühleberg - vor 30 Jahren
Gefunden auf Youtube: ein kritischer Film zum AKW Mühleberg aus dem Jahre 1979, gedreht von Hans Jörg Brügger. Angesichts der aktuell verfügten Abschaltung des AKW von überraschender Aktualität.
Dienstag, 28. Juni 2011
268 Milliarden € Schaden
Der Tokyo Electric Power Company, kurz Tepco, geht es richtig schlecht: Seit ihre Atomkraftwerke im März havariert sind, hat die Firma fast 90 Prozent ihres Wertes an der Börse eingebüßt und 11 Milliarden Euro Verlust im vergangenen Geschäftsjahr gemacht, wie Tepco am Mittwoch auf einer chaotischen Hauptversammlung mitteilte. Zudem werden die gesamten Kosten der Atomkatastrophe auf rund 268 Milliarden Euro veranschlagt.
Aber was bedeutet schon Geld, fragt sich der Aktionär Masafumi Asada, ein 70-jähriger Rentner aus der Präfektur Fukushima: "Ich habe Aktien gekauft, um Leben zu retten, nicht um Geld zu verdienen", sagte er "Bloomberg News". Als Wortführer von über 400 Aktionären stellte er den Antrag, Tepco solle aus der Kernenergie aussteigen - was allerdings abgelehnt wurde. Andere verlangten in der Sitzung mit über 9.000 Teilnehmern von den Managern, sämtliche Bezüge aufzugeben, in die verstrahlten Reaktoren zu springen oder gleich "Seppuku" zu begehen, den traditionellen Selbstmord zur Ehrenrettung. Andere applaudierten den Managern. "Es tut uns aufs Tiefste leid, dass wir ihnen Ärger und Sorgen bereitet haben", sagte der Präsident des Konzerns, Tsunehisa Katsumata.
Die Katastrophe in Fukushima ist noch lange nicht überstanden: Noch immer sieht Tepco die Gefahr von weiteren Wasserstoff-Explosionen nicht gebannt. Eine solche hatte das Reaktorgebäude von Block eins im März zerstört. Dort hat Tepco nun begonnen, eine 54 Meter hohe Kunststoffhülle zu konstruieren, um bis Ende September die immer noch austretende Radioaktivität zu stoppen. Der neue japanische Minister für die Reaktorkatastrophe hat angekündigt, die Evakuierungszone um das Kraftwerk bis Mitte Juli zu verkleinern. Noch immer können Tausende von JapanerInnen nicht in ihre Häuser zurück.
Um endlich mit den Entschädigungszahlungen für die 85.000 Fukushima-Betroffenen voranzukommen, will Tepco nun Firmeneigentum im Wert von 5,2 Milliarden Euro verkaufen. Das wird allerdings nicht ausreichen. Die Bank of America hat nach einem Bericht der New York Times die Kosten für den Rückbau der zerstörten Fukushima-Reaktoren und die Entschädigungen für Fischer, Landwirte, Anwohner und die japanische Wirtschaft auf gigantische 268 Milliarden Euro beziffert.
Erst diesen Monat hat die japanische Regierung ein Rettungspaket für Tepco in Höhe von 43 Milliarden Euro unter Beteiligung von Energiekonzernen und Banken beschlossen. Sie retten sich damit auch selbst: Zu den größten Anteilseignern Tepcos gehören neben der Stadt Tokio japanische Finanzinstitute.
Quelle: taz
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Aber was bedeutet schon Geld, fragt sich der Aktionär Masafumi Asada, ein 70-jähriger Rentner aus der Präfektur Fukushima: "Ich habe Aktien gekauft, um Leben zu retten, nicht um Geld zu verdienen", sagte er "Bloomberg News". Als Wortführer von über 400 Aktionären stellte er den Antrag, Tepco solle aus der Kernenergie aussteigen - was allerdings abgelehnt wurde. Andere verlangten in der Sitzung mit über 9.000 Teilnehmern von den Managern, sämtliche Bezüge aufzugeben, in die verstrahlten Reaktoren zu springen oder gleich "Seppuku" zu begehen, den traditionellen Selbstmord zur Ehrenrettung. Andere applaudierten den Managern. "Es tut uns aufs Tiefste leid, dass wir ihnen Ärger und Sorgen bereitet haben", sagte der Präsident des Konzerns, Tsunehisa Katsumata.
Die Katastrophe in Fukushima ist noch lange nicht überstanden: Noch immer sieht Tepco die Gefahr von weiteren Wasserstoff-Explosionen nicht gebannt. Eine solche hatte das Reaktorgebäude von Block eins im März zerstört. Dort hat Tepco nun begonnen, eine 54 Meter hohe Kunststoffhülle zu konstruieren, um bis Ende September die immer noch austretende Radioaktivität zu stoppen. Der neue japanische Minister für die Reaktorkatastrophe hat angekündigt, die Evakuierungszone um das Kraftwerk bis Mitte Juli zu verkleinern. Noch immer können Tausende von JapanerInnen nicht in ihre Häuser zurück.
Um endlich mit den Entschädigungszahlungen für die 85.000 Fukushima-Betroffenen voranzukommen, will Tepco nun Firmeneigentum im Wert von 5,2 Milliarden Euro verkaufen. Das wird allerdings nicht ausreichen. Die Bank of America hat nach einem Bericht der New York Times die Kosten für den Rückbau der zerstörten Fukushima-Reaktoren und die Entschädigungen für Fischer, Landwirte, Anwohner und die japanische Wirtschaft auf gigantische 268 Milliarden Euro beziffert.
Erst diesen Monat hat die japanische Regierung ein Rettungspaket für Tepco in Höhe von 43 Milliarden Euro unter Beteiligung von Energiekonzernen und Banken beschlossen. Sie retten sich damit auch selbst: Zu den größten Anteilseignern Tepcos gehören neben der Stadt Tokio japanische Finanzinstitute.
Quelle: taz
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Sonntag, 26. Juni 2011
AKW europaweit unterversichert
Ein erster Schritt hin zum Ausstieg wäre: Ende für Milliardensubvention durch neue europaweit einheitliche Haftungsregeln für Atomreaktoren.
Nächste Woche wird der deutsche Atomausstieg in einem breiten Konsens beschlossen. Dieser Ausstieg wird Nachahmer finden. Und er bringt für Österreich nicht nur mehr Sicherheit, sondern bietet auch die Chance, dass die Anti-Atom-Staaten innerhalb der EU mehr Gewicht erhalten. Oberösterreichs Energie-Landesrat Rudi Anschober meint: "Österreich muss daher die deutsche Regierung für eine Allianz für einen europaweiten Atomausstieg zu gewinnen versuchen. Ein erster entscheidender Schritt sollte eine Initiative für ein Ende der derzeitigen Milliardensubventionen für den Atomstrom sein."
Eine aktuelle Studie des Versicherungsforums Leibzig hatte gezeigt, dass sogar deutsche AKW um das bis zu zehnfache unterversichert sind, reale Preise von Atomstrom je nach Versicherungsform beim bis zu zehnfachen Preis liegen müssten. In anderen Staaten ist die Unterversicherung jedoch noch viel dramatischer: liegt die Haftungssumme pro AKW in Deutschland bei 2,5 Milliarden Euro, so beträgt sie in Temelin lediglich 250 Millionen Euro, wovon 150 vom Staat getragen werden. Höchstsubventioniert ist Atomstrom in Frankreich mit einer Gesamthaftungssumme von 90 Millionen Euro für ALLE 58 AKW. Anschober: "Das ist skandalöse Wettbewerbsverzerrung im großen Stil, ohne den die Kernenergie nicht überleben könnte. Es muss daher das Ziel sein, einheitliche hohe Haftungssummen für Kernreaktoren in der EU durchzusetzen. Das wäre der Anfang vom Ende der Kernenergie in Europa, weil sie dann nicht mehr konkurrenzfähig wäre. Nun müsste auch Deutschland ein politisches und wirtschaftliches Interesse an einem derartigen Subventionsabbau haben."
Quelle: oekonnews.at
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Nächste Woche wird der deutsche Atomausstieg in einem breiten Konsens beschlossen. Dieser Ausstieg wird Nachahmer finden. Und er bringt für Österreich nicht nur mehr Sicherheit, sondern bietet auch die Chance, dass die Anti-Atom-Staaten innerhalb der EU mehr Gewicht erhalten. Oberösterreichs Energie-Landesrat Rudi Anschober meint: "Österreich muss daher die deutsche Regierung für eine Allianz für einen europaweiten Atomausstieg zu gewinnen versuchen. Ein erster entscheidender Schritt sollte eine Initiative für ein Ende der derzeitigen Milliardensubventionen für den Atomstrom sein."
Eine aktuelle Studie des Versicherungsforums Leibzig hatte gezeigt, dass sogar deutsche AKW um das bis zu zehnfache unterversichert sind, reale Preise von Atomstrom je nach Versicherungsform beim bis zu zehnfachen Preis liegen müssten. In anderen Staaten ist die Unterversicherung jedoch noch viel dramatischer: liegt die Haftungssumme pro AKW in Deutschland bei 2,5 Milliarden Euro, so beträgt sie in Temelin lediglich 250 Millionen Euro, wovon 150 vom Staat getragen werden. Höchstsubventioniert ist Atomstrom in Frankreich mit einer Gesamthaftungssumme von 90 Millionen Euro für ALLE 58 AKW. Anschober: "Das ist skandalöse Wettbewerbsverzerrung im großen Stil, ohne den die Kernenergie nicht überleben könnte. Es muss daher das Ziel sein, einheitliche hohe Haftungssummen für Kernreaktoren in der EU durchzusetzen. Das wäre der Anfang vom Ende der Kernenergie in Europa, weil sie dann nicht mehr konkurrenzfähig wäre. Nun müsste auch Deutschland ein politisches und wirtschaftliches Interesse an einem derartigen Subventionsabbau haben."
Quelle: oekonnews.at
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Dienstag, 21. Juni 2011
Fast weltweite Ablehnung
Knapp 80 Prozent der Deutschen sprechen sich gegen die Energiegewinnung durch Atomkraft aus, 51 Prozent davon sind sogar „sehr dagegen“. Nur fünf Prozent der Deutschen sind „sehr“, 16 Prozent „etwas überzeugt“ von Atomenergie. Aber: Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat sich die Einstellung zu Atomstrom nicht nur in Deutschland verändert.
In einer von Ipsos für Reuters News durchgeführten Umfrage in 24 Ländern, gaben 62 Prozent der Befragten an, nukleare Energiegewinnung abzulehnen, davon lehnt jeder Dritte (34%) sie sogar stark ab. Ein Viertel (26%) der Atomkraftgegner weltweit gab an, die Katastrophe in Fukushima habe bei ihnen diese Einstellung ausgelöst. In Deutschland gaben allerdings nur 16 Prozent an, dass die Ereignisse in Japan ihre Meinung maßgeblich beeinflusst hätten, mehr als drei Viertel (77%) der Gegner waren schon vor Fukushima gegen Atomenergie. Die Italiener haben laut Umfrageergebnissen weltweit die größte Abneigung gegen Atomkraft. Denn von den 81 Prozent Ablehnern, sind 61 Prozent „starke“ Ablehner. Dabei geben 80 Prozent der AKW-Verneiner an, nicht erst seit Fukushima zu dieser Gruppe zu gehören. In Mexiko sind 81 Prozent der Befragten Atomkraft gegenüber abgeneigt (davon 52% stark).
Mehrheitliche Unterstützung findet die Nuklearenergie in Indien (61%), Polen (57%), den USA (52%), aber auch Schweden (50%) und Großbritannien (48%) weisen hohe Befürworteranteile auf. In Japan sind immerhin noch 36 Prozent der Befragten eher für Atomkraft, auch wenn nur fünf Prozent starke Unterstützer sind. Über die Hälfte der 58 Prozent japanischen Atomkraftgegner sind erst aufgrund des Reaktordesasters in ihrem Land zu AKW-Gegnern geworden.
Fast drei Viertel der weltweit Befragten sehen Atomkraft nicht als Langzeitlösung. 73 Prozent der Befragten weltweit glauben, dass atomare Energiegewinnung begrenzt ist und bald überflüssig wird. Nur 27 Prozent halten sie für eine adäquate Langzeitlösung. In Russland (57%) und Saudi Arabien (54%) hingegen glauben die Befragten mehrheitlich, dass Nuklearenergie auch in Zukunft unverzichtbar sei. Indien (50%) und selbst Japan (45%) haben ebenfalls hohe Anteile an Vertretern dieser Meinung. In den Ländern mit den bisher schwersten atomaren Vorfällen, Russland und Japan wird die Modernisierung der Atomenergiegewinnung am stärksten unterstützt (73% und 71%). Aber auch in Deutschland würden 46 Prozent die Modernisierung der nuklearen Energiegewinnung vorantreiben wollen.
70 Prozent der Befragten weltweit wollen keinen Bau von neuen Atomkraftwerken. Nur in Polen würde mehr als die Hälfte den Neubau unterstützen. Auch in Indien (49%), den USA (44%), Großbritannien (43%) und Schweden (43%) würden neugebaute Atomkraftwerke Unterstützer finden. In Brasilien (89%), Mexiko (87%), Deutschland (85%) und Italien (83%) hingegen, sprachen sich die Befragten für einen Baustopp aus. Trotz der erwähnten Sympathiebekundungen findet nukleare Energiegewinnung gegenüber alternativen Modellen weltweit wenig Anhänger. Nur 38 Prozent der Befragten hält Atomkraft für eine gute Methode zur Energiegewinnung. Solar- (97%), Wind- (93%) und Wasserkraft findet dagegen großen Anklang.
Die Ergebnisse stammen aus einer Ipsos-Umfrage, die zwischen dem 6. und 21. April 2011 in 24 Ländern im Auftrag von Thompson Reuters News Service durchgeführt wurde. Die teilnehmenden Länder sind aus den obigen Charts ersichtlich. Für die Studie wurde eine internationale Stichprobe von Erwachsenen in den USA und Kanada und zwischen 16 und 64 Jahren, in allen anderen Ländern zwischen 18 und 64 Jahren, gezogen. Die ungewichtete Basis der Befragten betrug 18.787 Personen. Etwa 1000 Personen wurden pro Land befragt, mit Ausnahme von Argentinien, Indonesien, Mexiko, Polen, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Schweden, Russland und der Türkei, in der die Stichproben etwa bei 500 lagen.
Quelle: Ipsos GmbH
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In einer von Ipsos für Reuters News durchgeführten Umfrage in 24 Ländern, gaben 62 Prozent der Befragten an, nukleare Energiegewinnung abzulehnen, davon lehnt jeder Dritte (34%) sie sogar stark ab. Ein Viertel (26%) der Atomkraftgegner weltweit gab an, die Katastrophe in Fukushima habe bei ihnen diese Einstellung ausgelöst. In Deutschland gaben allerdings nur 16 Prozent an, dass die Ereignisse in Japan ihre Meinung maßgeblich beeinflusst hätten, mehr als drei Viertel (77%) der Gegner waren schon vor Fukushima gegen Atomenergie. Die Italiener haben laut Umfrageergebnissen weltweit die größte Abneigung gegen Atomkraft. Denn von den 81 Prozent Ablehnern, sind 61 Prozent „starke“ Ablehner. Dabei geben 80 Prozent der AKW-Verneiner an, nicht erst seit Fukushima zu dieser Gruppe zu gehören. In Mexiko sind 81 Prozent der Befragten Atomkraft gegenüber abgeneigt (davon 52% stark).
Mehrheitliche Unterstützung findet die Nuklearenergie in Indien (61%), Polen (57%), den USA (52%), aber auch Schweden (50%) und Großbritannien (48%) weisen hohe Befürworteranteile auf. In Japan sind immerhin noch 36 Prozent der Befragten eher für Atomkraft, auch wenn nur fünf Prozent starke Unterstützer sind. Über die Hälfte der 58 Prozent japanischen Atomkraftgegner sind erst aufgrund des Reaktordesasters in ihrem Land zu AKW-Gegnern geworden.
Fast drei Viertel der weltweit Befragten sehen Atomkraft nicht als Langzeitlösung. 73 Prozent der Befragten weltweit glauben, dass atomare Energiegewinnung begrenzt ist und bald überflüssig wird. Nur 27 Prozent halten sie für eine adäquate Langzeitlösung. In Russland (57%) und Saudi Arabien (54%) hingegen glauben die Befragten mehrheitlich, dass Nuklearenergie auch in Zukunft unverzichtbar sei. Indien (50%) und selbst Japan (45%) haben ebenfalls hohe Anteile an Vertretern dieser Meinung. In den Ländern mit den bisher schwersten atomaren Vorfällen, Russland und Japan wird die Modernisierung der Atomenergiegewinnung am stärksten unterstützt (73% und 71%). Aber auch in Deutschland würden 46 Prozent die Modernisierung der nuklearen Energiegewinnung vorantreiben wollen.
70 Prozent der Befragten weltweit wollen keinen Bau von neuen Atomkraftwerken. Nur in Polen würde mehr als die Hälfte den Neubau unterstützen. Auch in Indien (49%), den USA (44%), Großbritannien (43%) und Schweden (43%) würden neugebaute Atomkraftwerke Unterstützer finden. In Brasilien (89%), Mexiko (87%), Deutschland (85%) und Italien (83%) hingegen, sprachen sich die Befragten für einen Baustopp aus. Trotz der erwähnten Sympathiebekundungen findet nukleare Energiegewinnung gegenüber alternativen Modellen weltweit wenig Anhänger. Nur 38 Prozent der Befragten hält Atomkraft für eine gute Methode zur Energiegewinnung. Solar- (97%), Wind- (93%) und Wasserkraft findet dagegen großen Anklang.
Die Ergebnisse stammen aus einer Ipsos-Umfrage, die zwischen dem 6. und 21. April 2011 in 24 Ländern im Auftrag von Thompson Reuters News Service durchgeführt wurde. Die teilnehmenden Länder sind aus den obigen Charts ersichtlich. Für die Studie wurde eine internationale Stichprobe von Erwachsenen in den USA und Kanada und zwischen 16 und 64 Jahren, in allen anderen Ländern zwischen 18 und 64 Jahren, gezogen. Die ungewichtete Basis der Befragten betrug 18.787 Personen. Etwa 1000 Personen wurden pro Land befragt, mit Ausnahme von Argentinien, Indonesien, Mexiko, Polen, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Schweden, Russland und der Türkei, in der die Stichproben etwa bei 500 lagen.
Quelle: Ipsos GmbH
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Sonntag, 19. Juni 2011
In Mayak unerwünscht
Die Axpo muss einen bereits geplanten Besuch in eine umstrittene russische Uran-Aufbereitungsanlage absagen. Grund: Das Werk liegt auf militärischem Sperrgebiet. Die Axpo überdenkt die ohnehin schon umstrittene Zusammenarbeit mit dem russischen Partner. Atominfomedia hatte früher schon über die umstrittene russische Anlage berichtet.
Mehrere Schweizer Atomkraftwerke arbeiten mit Brennstäben, deren Uran teilweise in den russischen Anlagen von Mayak und Sewersk aufbereitet wird. Dies wird von Umweltorganisationen seit Jahren kritisiert. Die Region um die Anlage in Mayak ist gemäss Greenpeace sehr stark radioaktiv verstrahlt. Wie die Axpo Holding AG mitteilte, musste der geplante Besuch von Axpo-Vertretern in Mayak kurzfristig abgesagt werden. Der staatliche russische Energiekonzern Rosatom habe bekannt gegeben, dass ein Besuch der Anlage nicht möglich sei, weil sich diese in militärischem Sperrgebiet befinde.
Mitglieder der Axpo-Konzernleitung sowie des Axpo- Verwaltungsrates, unter ihnen der Zürcher Regierungsrat Markus Kägi (SVP) und der Ausserrhoder Regierungsrat Jakob Brunnschweiler (FDP), wollten Ende Juni die Anlage besichtigen und mit den Vertretern des Betreibers und der Mutterfirma Rosatom Gespräche führen. Noch bis vor wenigen Tagen seien die Vorbereitungen wie geplant verlaufen, dann aber sei die Absage gekommen, teilte die Axpo weiter mit. «Über diese kurzfristige Absage sind wir sehr verärgert», liess sich Robert Lombardini, Präsident des Verwaltungsrates der Axpo Holding, in der Mitteilung zitieren.
Axpo-Sprecher Rainer Meier sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, dass der Verwaltungsrat der Axpo bis Ende Jahr entscheiden werde, ob der Konzern weiterhin Uran aus Mayak beziehen soll. Die Axpo werde sich bemühen, die Anlage doch noch besichtigen zu können. «Ein Besuch wäre sehr hilfreich.» Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse sei noch nicht restlos geklärt, ob die heutigen Aufbereitungsprozesse in Mayak zu zusätzlichen Belastungen von Mensch und Umwelt mit Radioaktivität führten, hiess es weiter. Bis Ende Jahr sollten gemäss Meier aber genügend Fakten vorliegen, um einen Entscheid treffen zu können.
Der Zürcher Regierungsrat Kägi teilte seinerseits mit, dass auch die weiteren Verwalungsratsmitglieder der Delegation, welche die Anlage besuchen wollten, «sehr verärgert» seien über die Verweigerung des Zutritts. «Wenn wir keine Transparenz über die Aufbereitungsprozesse erhalten, muss das Konsequenzen haben.» Vorerst ist nun ein Arbeitstreffen zwischen Vertretern der Axpo und der Rosatom geplant. Ein Termin steht noch nicht fest. Auf Grund von Recherchen von Greenpeace hatte die Axpo erstmals im September 2010 bestätigt, dass ihre Brennstäbe zum Teil wiederaufbereitetes Uran aus Mayak enthalten. Der Axpo gehört das AKW Beznau. Zudem hält der Energiekonzern Anteile an den AKW in Leibstadt und Gösgen.
Quelle: SDA
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Mehrere Schweizer Atomkraftwerke arbeiten mit Brennstäben, deren Uran teilweise in den russischen Anlagen von Mayak und Sewersk aufbereitet wird. Dies wird von Umweltorganisationen seit Jahren kritisiert. Die Region um die Anlage in Mayak ist gemäss Greenpeace sehr stark radioaktiv verstrahlt. Wie die Axpo Holding AG mitteilte, musste der geplante Besuch von Axpo-Vertretern in Mayak kurzfristig abgesagt werden. Der staatliche russische Energiekonzern Rosatom habe bekannt gegeben, dass ein Besuch der Anlage nicht möglich sei, weil sich diese in militärischem Sperrgebiet befinde.
Mitglieder der Axpo-Konzernleitung sowie des Axpo- Verwaltungsrates, unter ihnen der Zürcher Regierungsrat Markus Kägi (SVP) und der Ausserrhoder Regierungsrat Jakob Brunnschweiler (FDP), wollten Ende Juni die Anlage besichtigen und mit den Vertretern des Betreibers und der Mutterfirma Rosatom Gespräche führen. Noch bis vor wenigen Tagen seien die Vorbereitungen wie geplant verlaufen, dann aber sei die Absage gekommen, teilte die Axpo weiter mit. «Über diese kurzfristige Absage sind wir sehr verärgert», liess sich Robert Lombardini, Präsident des Verwaltungsrates der Axpo Holding, in der Mitteilung zitieren.
Axpo-Sprecher Rainer Meier sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, dass der Verwaltungsrat der Axpo bis Ende Jahr entscheiden werde, ob der Konzern weiterhin Uran aus Mayak beziehen soll. Die Axpo werde sich bemühen, die Anlage doch noch besichtigen zu können. «Ein Besuch wäre sehr hilfreich.» Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse sei noch nicht restlos geklärt, ob die heutigen Aufbereitungsprozesse in Mayak zu zusätzlichen Belastungen von Mensch und Umwelt mit Radioaktivität führten, hiess es weiter. Bis Ende Jahr sollten gemäss Meier aber genügend Fakten vorliegen, um einen Entscheid treffen zu können.
Der Zürcher Regierungsrat Kägi teilte seinerseits mit, dass auch die weiteren Verwalungsratsmitglieder der Delegation, welche die Anlage besuchen wollten, «sehr verärgert» seien über die Verweigerung des Zutritts. «Wenn wir keine Transparenz über die Aufbereitungsprozesse erhalten, muss das Konsequenzen haben.» Vorerst ist nun ein Arbeitstreffen zwischen Vertretern der Axpo und der Rosatom geplant. Ein Termin steht noch nicht fest. Auf Grund von Recherchen von Greenpeace hatte die Axpo erstmals im September 2010 bestätigt, dass ihre Brennstäbe zum Teil wiederaufbereitetes Uran aus Mayak enthalten. Der Axpo gehört das AKW Beznau. Zudem hält der Energiekonzern Anteile an den AKW in Leibstadt und Gösgen.
Quelle: SDA
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Mehr Plutonium in Asse
Nachdem frühere Schätzungen von 9,6 Kilogramm Plutonium auf das Dreifache (28,1 Kilogramm) hochkorrigiert wurden, vermutet die deutsche Prüfagentur TÜV Süd in einer neuen Erhebung nun, dass selbst diese Schätzung noch nicht ausreiche. Das Gutachten geht von zusätzlichen 3,24 Kilogramm Plutonium und 2,274 Kilogramm Uran in der Schachtanlage Asse aus. Sollten sich diese Schätzungen als wahr erweisen, würden insgesamt 31,3 Kilogramm Plutonium in Asse liegen.
Auf Anfrage von klimaretter.info dementierte Werner Nording vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) diese Meldung und bezeichnet sie als veraltet. Tatsächlich, so Nording hat der TÜV Süd "dem BfS nach Durchsicht aller Unterlagen empfohlen, die Menge des Plutoniuminventars um 0,757 Kilogramm und des Uran-235-Inventars um 1,352 Kilogramm anzuheben". Diese "geringfügig höheren" Mengen hätten laut Nording allerdings keine Auswirkungen auf die Rückholung der Abfälle. Bei den Angaben handle es sich um konservativ abgeschätzte Maximalwerte. Die Differenz zu den oben früher veröffentlichten Daten begründete das BfS damit, dass das Haus des Niedersächsischen Umweltministers Hans-Heinrich Sander (FDP) aus veralteten Zwischenberichten zitiert habe.
Die Endlagerung radioaktiver Abfälle sollte in dem ehemaligen Salzbergwerk bei Wolfenbüttel großtechnisch erprobt werden (© ippnw.de).
Dabei wurden notwendige Sicherheitsvorkehrungen umgangen, da die Einlagerung nicht nach Atomrecht, sondern nach Bergrecht erfolgte: Offenbar grob fahrlässige Fehler waren die Folge. In den vergangenen Jahren machte das marode Atommüllendlager, welches eigentlich nie für diesen Zwecke vorgesehen war, vermehrt mit Negativ-Nachrichten von sich reden. Da das BfS plant, das Lager wegen Wassereinbrüchen und Einsturzgefahr zu räumen, sind genaue Informationen über die Menge der zwischengelagerten Substanzen notwendig. Plutonium gilt als einer der giftigsten Stoffe überhaupt. Selbst kleinste Mengen können sich in den Knochen ablagern und zu Krebs führen. Auch Uran kann aufgrund seiner Radioaktivität zu Erbgutveränderungen und nachfolgenden Krebserkrankungen führen.
Quelle: klimaretter.info
Auf Anfrage von klimaretter.info dementierte Werner Nording vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) diese Meldung und bezeichnet sie als veraltet. Tatsächlich, so Nording hat der TÜV Süd "dem BfS nach Durchsicht aller Unterlagen empfohlen, die Menge des Plutoniuminventars um 0,757 Kilogramm und des Uran-235-Inventars um 1,352 Kilogramm anzuheben". Diese "geringfügig höheren" Mengen hätten laut Nording allerdings keine Auswirkungen auf die Rückholung der Abfälle. Bei den Angaben handle es sich um konservativ abgeschätzte Maximalwerte. Die Differenz zu den oben früher veröffentlichten Daten begründete das BfS damit, dass das Haus des Niedersächsischen Umweltministers Hans-Heinrich Sander (FDP) aus veralteten Zwischenberichten zitiert habe.
Die Endlagerung radioaktiver Abfälle sollte in dem ehemaligen Salzbergwerk bei Wolfenbüttel großtechnisch erprobt werden (© ippnw.de).
Dabei wurden notwendige Sicherheitsvorkehrungen umgangen, da die Einlagerung nicht nach Atomrecht, sondern nach Bergrecht erfolgte: Offenbar grob fahrlässige Fehler waren die Folge. In den vergangenen Jahren machte das marode Atommüllendlager, welches eigentlich nie für diesen Zwecke vorgesehen war, vermehrt mit Negativ-Nachrichten von sich reden. Da das BfS plant, das Lager wegen Wassereinbrüchen und Einsturzgefahr zu räumen, sind genaue Informationen über die Menge der zwischengelagerten Substanzen notwendig. Plutonium gilt als einer der giftigsten Stoffe überhaupt. Selbst kleinste Mengen können sich in den Knochen ablagern und zu Krebs führen. Auch Uran kann aufgrund seiner Radioaktivität zu Erbgutveränderungen und nachfolgenden Krebserkrankungen führen.
Quelle: klimaretter.info
Samstag, 18. Juni 2011
Windenergie überflügelt Atom
Die weltweite Windenergie-Kapazität hat die 200 Gigawatt-Grenze überschritten und deckt damit etwa drei Prozent des Strombedarfs. Das gab der Präsident des Weltwindenergieverbandes (WWEA) mit Sitz in Bonn Anil Kane anlässlich des Weltwindenergietages bekannt.
Kane beklagte, dass immer noch viele Länder Investitionen in Windenergie scheuten, um so die Strompreise nicht zu belasten. Dies sei jedoch eine falsche Rechnung, weil bei anderen Technologien nicht immer die vollen Kosten berücksichtigt würden. Bei einer Gesamtbetrachtung aller Kostenfaktoren sei Windenergie unter den preisgünstigsten.
Windräder kommen immer häufiger auch in Ländern des Südens, insbesondere in den so genannten Schwellenländern zum Einsatz - hier eine Anlage in Brasilien (Bild: Martin Enkelmann).
Windenergie hat gemäss dem Präsidenten des Weltenergieverbands weltweit im Vergleich zu Kernenergie bereits die Nase vorn. Während 30 Länder auf Kernenergie setzten, würde Windenergie in 80 Ländern genutzt. Kohle, Öl und Gas seien nicht nachhaltig und schädigten die Umwelt. Kane forderte die Schaffung intelligenter Stromnetze, die mehr Windenergie aufnehmen könnten. Weiterhin setzte er sich für die Schaffung von Fördermechanismen insbesondere in Schwellenländern ein. Und eine Nachbemerkung von Solarmedia: Die installierten Windenergiekapazitäten erzeugen weltweit bereits so viel Strom wie etwa 60 grosse AKW - in AKW gemessen geht also der Zubau von Windenergie wesentlich schneller vonstatten als jener von AKW.
Quelle: Ecoreporter
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Kane beklagte, dass immer noch viele Länder Investitionen in Windenergie scheuten, um so die Strompreise nicht zu belasten. Dies sei jedoch eine falsche Rechnung, weil bei anderen Technologien nicht immer die vollen Kosten berücksichtigt würden. Bei einer Gesamtbetrachtung aller Kostenfaktoren sei Windenergie unter den preisgünstigsten.
Windräder kommen immer häufiger auch in Ländern des Südens, insbesondere in den so genannten Schwellenländern zum Einsatz - hier eine Anlage in Brasilien (Bild: Martin Enkelmann).
Windenergie hat gemäss dem Präsidenten des Weltenergieverbands weltweit im Vergleich zu Kernenergie bereits die Nase vorn. Während 30 Länder auf Kernenergie setzten, würde Windenergie in 80 Ländern genutzt. Kohle, Öl und Gas seien nicht nachhaltig und schädigten die Umwelt. Kane forderte die Schaffung intelligenter Stromnetze, die mehr Windenergie aufnehmen könnten. Weiterhin setzte er sich für die Schaffung von Fördermechanismen insbesondere in Schwellenländern ein. Und eine Nachbemerkung von Solarmedia: Die installierten Windenergiekapazitäten erzeugen weltweit bereits so viel Strom wie etwa 60 grosse AKW - in AKW gemessen geht also der Zubau von Windenergie wesentlich schneller vonstatten als jener von AKW.
Quelle: Ecoreporter
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Freitag, 17. Juni 2011
Atomkraft ist undemokratisch
In Italien und in der Schweiz haben sich bei Volksabstimmungen klare Mehrheiten gegen Atomenergie ausgesprochen. In Österreich hat das Volk schon vor über 30 Jahren der Atomkraft das Stoppschild gezeigt. In Deutschland sagen bei Umfragen inzwischen über 80% und in Frankreich über 60% der Bevölkerung Nein zu AKW. Ein Kommentar des deutschen Publizisten Franz Alt.
Die nukleare Stromerzeugung wird in der ganzen Welt kritisch gesehen. Der japanische Multimilliardär Masayoshi Son hat in dieser Woche - belehrt durch die Fukushima-Katastrophe - bekanntgegeben, er wolle jetzt den Großteil seines Geldes in riesige Solarkraftwerke investieren, um den raschen Umstieg von Atom- zu Solarenergie auch in Japan zu organisieren (siehe Solarmedia vom 15. Juni 2011).
Der reichste Japaner ist davon überzeugt, dass schon in wenigen Jahren Solarstrom die billigste Energiequelle auf unserem Globus sein wird. Den Stoff gebe es umsonst als Geschenk des Himmels. Die Sonne schickt uns keine Rechnung. In den USA wurde seit beinahe vier Jahrzehnten kein einziges neues AKW mehr installiert. Neue AKW werden heute fast ausschließlich von diktatorischen Regimes gebaut. Also dort wo der Staat mit riesigen Steuer-Milliarden seine für richtig gehaltene Energiepolitik unterstützen und beeinflussen kann.
Selbst im Atom-Land Nr. eins in Europa, in Frankreich, ist lediglich noch ein AKW im Bau. Die USA und England haben zwar massive Ausbaupläne angekündigt. Aber durch Bürgerproteste bleiben die Absichten Makulatur. In Demokratien ist die Atomenergie faktisch am Ende. Auch aus finanziellen Gründen. Es ist kein Zufall, dass keine Versicherung der Welt ein AKW realistisch versichert.
Preiswert war Atomstrom noch nie – er musste immer und überall staatlich hochsubventioniert werden. Nur in Diktaturen kann Atomenergie noch eine Zukunft haben – vielleicht bis zum nächsten Unfall. Robert Jungk hat es schon vor 40 Jahren prophezeit: Atomkraft ist totalitär und undemokratisch. Wo Bürger wirklich mitzubestimmen haben, ist Atomenergie Vergangenheit. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren. Aber ohne erneuerbare Regierungen keine erneuerbare Zukunft.
Quelle: © Franz Alt / Sonnenseite
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Die nukleare Stromerzeugung wird in der ganzen Welt kritisch gesehen. Der japanische Multimilliardär Masayoshi Son hat in dieser Woche - belehrt durch die Fukushima-Katastrophe - bekanntgegeben, er wolle jetzt den Großteil seines Geldes in riesige Solarkraftwerke investieren, um den raschen Umstieg von Atom- zu Solarenergie auch in Japan zu organisieren (siehe Solarmedia vom 15. Juni 2011).
Der reichste Japaner ist davon überzeugt, dass schon in wenigen Jahren Solarstrom die billigste Energiequelle auf unserem Globus sein wird. Den Stoff gebe es umsonst als Geschenk des Himmels. Die Sonne schickt uns keine Rechnung. In den USA wurde seit beinahe vier Jahrzehnten kein einziges neues AKW mehr installiert. Neue AKW werden heute fast ausschließlich von diktatorischen Regimes gebaut. Also dort wo der Staat mit riesigen Steuer-Milliarden seine für richtig gehaltene Energiepolitik unterstützen und beeinflussen kann.
Selbst im Atom-Land Nr. eins in Europa, in Frankreich, ist lediglich noch ein AKW im Bau. Die USA und England haben zwar massive Ausbaupläne angekündigt. Aber durch Bürgerproteste bleiben die Absichten Makulatur. In Demokratien ist die Atomenergie faktisch am Ende. Auch aus finanziellen Gründen. Es ist kein Zufall, dass keine Versicherung der Welt ein AKW realistisch versichert.
Preiswert war Atomstrom noch nie – er musste immer und überall staatlich hochsubventioniert werden. Nur in Diktaturen kann Atomenergie noch eine Zukunft haben – vielleicht bis zum nächsten Unfall. Robert Jungk hat es schon vor 40 Jahren prophezeit: Atomkraft ist totalitär und undemokratisch. Wo Bürger wirklich mitzubestimmen haben, ist Atomenergie Vergangenheit. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren. Aber ohne erneuerbare Regierungen keine erneuerbare Zukunft.
Quelle: © Franz Alt / Sonnenseite
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Dienstag, 14. Juni 2011
Europas Anti-Atom-Allianz
Die ItalienerInnen haben sich am Pfingstwochenende für eine sichere Zukunft ohne Atomkraft entschieden und setzten damit ein wichtiges Zeichen für eine gemeinsame atomfreie Zukunft. Vorbei also auch das Gerede von einer Antiatomhysterie, die sich nur im deutschsprachigen Raum breit mache.
Nach dem Entscheid der Schweizer und deutschen Regierungen aus der Atomenergie auszusteigen hat nun die Bevölkerung Italiens klar zum Ausdruck gebracht, dass eine Energiegewinnung und -versorgung auch ohne Atomenergie möglich ist. Vor wenigen Wochen hatte der österreichische Umweltminister Berlakovich gemeinsam mit atomkraftfreien Staaten Europas in Wien die "Anti-Atom-Allianz" gegründet. Deren Credo: "Raus aus Atom - rein in erneuerbare" greift mehr und mehr um sich und leitet Schritt für Schritt eine Energiewende ein.
"Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass die Bevölkerungen verschiedener Länder die Verantwortung unserer Generation für eine gemeinsame atomfreie Zukunft erkannt und übernommen haben.", so der Umweltminister. Er begrüßt den Ausgang des Anti-Atom-Referendums in Italien: "Das italienische Volk hat heute für eine sichere Zukunft in der Energiegewinnung gestimmt. Ein wichtiges und deutliches Zeichen für uns alle!"
Die Umweltorganisation Greenpeace zeigt sich angesichts des bevorstehenden erneuten Atomausstiegs Italiens hoch erfreut. Bereits im Vorfeld der Abstimmung hatten sich die Italiener in Umfragen mehrheitlich gegen das vorliegende Gesetz zum Wiedereinstieg Italiens in die Atomkraft ausgesprochen. Der Atomexperte Niklas Schinerl von Greenpeace in Österreich, derzeit mit seinem Team in Rom vor Ort zeigt sich optimistisch: "Das ist eine historische energiepolitische Weichenstellung nicht nur für den Stiefelstaat, sondern auch für ganz Europa ab. Nach dem deutschen und dem Schweizer Atomausstieg gewinnt Österreich mit Italien zudem einen potenziellen Verbündeten im europaweiten Kampf gegen die gefährliche Atomkraft."
Quelle: oekonews.at / Greenpeace Österreich 2011
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Nach dem Entscheid der Schweizer und deutschen Regierungen aus der Atomenergie auszusteigen hat nun die Bevölkerung Italiens klar zum Ausdruck gebracht, dass eine Energiegewinnung und -versorgung auch ohne Atomenergie möglich ist. Vor wenigen Wochen hatte der österreichische Umweltminister Berlakovich gemeinsam mit atomkraftfreien Staaten Europas in Wien die "Anti-Atom-Allianz" gegründet. Deren Credo: "Raus aus Atom - rein in erneuerbare" greift mehr und mehr um sich und leitet Schritt für Schritt eine Energiewende ein.
"Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass die Bevölkerungen verschiedener Länder die Verantwortung unserer Generation für eine gemeinsame atomfreie Zukunft erkannt und übernommen haben.", so der Umweltminister. Er begrüßt den Ausgang des Anti-Atom-Referendums in Italien: "Das italienische Volk hat heute für eine sichere Zukunft in der Energiegewinnung gestimmt. Ein wichtiges und deutliches Zeichen für uns alle!"
Die Umweltorganisation Greenpeace zeigt sich angesichts des bevorstehenden erneuten Atomausstiegs Italiens hoch erfreut. Bereits im Vorfeld der Abstimmung hatten sich die Italiener in Umfragen mehrheitlich gegen das vorliegende Gesetz zum Wiedereinstieg Italiens in die Atomkraft ausgesprochen. Der Atomexperte Niklas Schinerl von Greenpeace in Österreich, derzeit mit seinem Team in Rom vor Ort zeigt sich optimistisch: "Das ist eine historische energiepolitische Weichenstellung nicht nur für den Stiefelstaat, sondern auch für ganz Europa ab. Nach dem deutschen und dem Schweizer Atomausstieg gewinnt Österreich mit Italien zudem einen potenziellen Verbündeten im europaweiten Kampf gegen die gefährliche Atomkraft."
Quelle: oekonews.at / Greenpeace Österreich 2011
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Montag, 13. Juni 2011
Immer mehr Verstrahlte
Die Atomkatastrophe in Fukushima fordert immer mehr Opfer: Am Montag hat Tepco bekanntgegeben, dass möglicherweise noch mehr Arbeiter im AKW einer Überdosis an radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren - und auch im Grundwasser wurde jetzt radioaktives Strontium entdeckt, wie Spiegel Online schreibt.
Was sind die Folgen der Atomkatastrophe in Fukushima für Menschen und Umwelt? Auf den Tag ist es drei Monate her, dass die Dreifach-Katastrophe aus Erdbeben, Jahrhundert-Tsunami und Atomunfall ihren Lauf nahm - vollständig wird man die Frage nach den Folgen aber wohl erst in Wochen wenn nicht gar Monaten beantworten können. Denn noch immer kämpfen die Arbeiter des AKW-Betreiber Tepco auf der Atomruine gegen das Austreten von radioaktivem Material an und versuchen unermüdlich die Kühlung der Reaktoren zu stabilisieren. Klar ist, dass noch viel Zeit vergehen wird, bis der Stromkonzern die Anlage unter Kontrolle haben wird.
Rund 3700 Männer waren allein im März auf der Dauerbaustelle im Einsatz, die Arbeit, die sie verrichten müssen, ist nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich: Täglich müssen sich die Mitarbeiter der radioaktiven Belastung aussetzen, die vor Ort herrscht. Wie Tepco am Montag bekanntgab, wurden möglicherweise sechs weitere Arbeiter in dem AKW einer Überdosis an radioaktiven Strahlen ausgesetzt.
Zuvor hatte der Betreiber mitgeteilt, dass zwei von ihnen einer Strahlenmenge ausgesetzt waren, die mehr als das Doppelte über dem erlaubten Grenzwert von 250 Millisievert liegt. Sie gehören neben den sechs anderen Kollegen ebenfalls zu den Arbeitern, die im März zu Reparaturarbeiten im Einsatz waren. Bisher hatte Tepco der Regierung die vorläufigen Messergebnisse von rund 2400 Männern mitgeteilt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.
Nach Angaben der Atomaufsichtsbehörde wurde zudem erstmals auch in Grundwasser radioaktives Strontium entdeckt, und zwar bei den beschädigten Reaktoren 1 und 2. Auch nahe der Meerwasseraufnahme des AKW Fukushima wurde die radioaktive Substanz gefunden. Deren Konzentration liege bis zum 240fachen über der erlaubten Höchstgrenze, hieß es. Wissenschaftler sprechen bei Strontium von einem "Knochenkiller". Es schädige das Knochenmark und könne Leukämie (Blutkrebs) auslösen.
Quelle: Spiegel Online
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Was sind die Folgen der Atomkatastrophe in Fukushima für Menschen und Umwelt? Auf den Tag ist es drei Monate her, dass die Dreifach-Katastrophe aus Erdbeben, Jahrhundert-Tsunami und Atomunfall ihren Lauf nahm - vollständig wird man die Frage nach den Folgen aber wohl erst in Wochen wenn nicht gar Monaten beantworten können. Denn noch immer kämpfen die Arbeiter des AKW-Betreiber Tepco auf der Atomruine gegen das Austreten von radioaktivem Material an und versuchen unermüdlich die Kühlung der Reaktoren zu stabilisieren. Klar ist, dass noch viel Zeit vergehen wird, bis der Stromkonzern die Anlage unter Kontrolle haben wird.
Rund 3700 Männer waren allein im März auf der Dauerbaustelle im Einsatz, die Arbeit, die sie verrichten müssen, ist nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich: Täglich müssen sich die Mitarbeiter der radioaktiven Belastung aussetzen, die vor Ort herrscht. Wie Tepco am Montag bekanntgab, wurden möglicherweise sechs weitere Arbeiter in dem AKW einer Überdosis an radioaktiven Strahlen ausgesetzt.
Zuvor hatte der Betreiber mitgeteilt, dass zwei von ihnen einer Strahlenmenge ausgesetzt waren, die mehr als das Doppelte über dem erlaubten Grenzwert von 250 Millisievert liegt. Sie gehören neben den sechs anderen Kollegen ebenfalls zu den Arbeitern, die im März zu Reparaturarbeiten im Einsatz waren. Bisher hatte Tepco der Regierung die vorläufigen Messergebnisse von rund 2400 Männern mitgeteilt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.
Nach Angaben der Atomaufsichtsbehörde wurde zudem erstmals auch in Grundwasser radioaktives Strontium entdeckt, und zwar bei den beschädigten Reaktoren 1 und 2. Auch nahe der Meerwasseraufnahme des AKW Fukushima wurde die radioaktive Substanz gefunden. Deren Konzentration liege bis zum 240fachen über der erlaubten Höchstgrenze, hieß es. Wissenschaftler sprechen bei Strontium von einem "Knochenkiller". Es schädige das Knochenmark und könne Leukämie (Blutkrebs) auslösen.
Quelle: Spiegel Online
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Samstag, 11. Juni 2011
Lebensmittel radioaktiv
Grüner Tee aus Japan ist radioaktiv belastet. Die Havarie der Atomanlage Fukushima-1 wirkt sich auf Umwelt und Nahrung aus. In Teeblättern und Lebensmitteln sind erhöhte Strahlenwerte gemessen worden.
Japans größtes Tee-Anbaugebiet in der Präfektur Shizuoka, ist möglicherweise teilweise radioaktiv kontaminiert. Die lokalen Behörden gaben bekannt, dass in getrockneten Teeblättern aus Warashina 679 Becquerel an radioaktivem Cäsium pro Kilogramm festgestellt wurden. Das Gebiet liegt 370 Kilometer südwestlich von der Atomruine Fukushima-1. Der offiziell erlaubte Grenzwert für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln liegt bei 500 Becquerel. Grüner Tee aus Japan wird in alle Welt exportiert.
Die Regierung hatte zuvor bereits Auslieferungen von grünem Tee aus einigen Anbaugebieten in den näher an Fukushima gelegenen Provinzen Ibaraki und Chiba sowie Kanagawa und Tochigi gestoppt. Anlass waren auch hier Messwerte in Proben, die Werte überschritten mehr als 500 Becquerel. Japanische Erzeuger haben im vergangenen Jahr 83.000 Tonnen getrocknete Teeblätter produziert. Davon entfielen 40 Prozent auf nun auch betroffenen Anbaugebiete in Shizuoka.
Auch in Milch, Gemüse und Fisch entdecken japanische Behörden derzeit radioaktive Partikel. Dabei wird auf radioaktive Cäsium-Isotope besonders geschaut. Sie haben eine Halbwertszeit von rund 30 Jahren. Damit sind sie für die Landwirtschaft in Japan der größte Risikofaktor nach dem Atomunfall in Fukushima. Seit Beginn der Katastrophe untersuchen die Behörden Lebensmittel. In der Präfektur Fukushima, in der die beschädigten Kernreaktoren stehen, wurden die Werte bei Brokkoli überschritten, in der Nachbarregion Ibaraki bei Rohmilch. In der Vergangenheit wies auch Spinat zum Teil doppelt soviel Becquerel wie zulässig auf.
Der japanische Fernsehsender NHK berichtete zudem über radioaktives Cäsium in Fischen aus dem Meer vor Fukushima. Bei zwei Proben seien Werte fünf- bis sechsmal höher gewesen als erlaubt. Seit Anfang Mai haben die Behörden und das Wissenschaftsministerium zudem die Messprogramme für Fisch und Meerestiere deutlich ausgeweitet. So werden regelmäßig Proben genommen, in Abständen von einigen Hundert Kilometern von der Küste entlang des Japanischen Ostens. Auch die Binnengewässer werden kontrolliert.
Quelle: Die Zeit
Japans größtes Tee-Anbaugebiet in der Präfektur Shizuoka, ist möglicherweise teilweise radioaktiv kontaminiert. Die lokalen Behörden gaben bekannt, dass in getrockneten Teeblättern aus Warashina 679 Becquerel an radioaktivem Cäsium pro Kilogramm festgestellt wurden. Das Gebiet liegt 370 Kilometer südwestlich von der Atomruine Fukushima-1. Der offiziell erlaubte Grenzwert für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln liegt bei 500 Becquerel. Grüner Tee aus Japan wird in alle Welt exportiert.
Die Regierung hatte zuvor bereits Auslieferungen von grünem Tee aus einigen Anbaugebieten in den näher an Fukushima gelegenen Provinzen Ibaraki und Chiba sowie Kanagawa und Tochigi gestoppt. Anlass waren auch hier Messwerte in Proben, die Werte überschritten mehr als 500 Becquerel. Japanische Erzeuger haben im vergangenen Jahr 83.000 Tonnen getrocknete Teeblätter produziert. Davon entfielen 40 Prozent auf nun auch betroffenen Anbaugebiete in Shizuoka.
Auch in Milch, Gemüse und Fisch entdecken japanische Behörden derzeit radioaktive Partikel. Dabei wird auf radioaktive Cäsium-Isotope besonders geschaut. Sie haben eine Halbwertszeit von rund 30 Jahren. Damit sind sie für die Landwirtschaft in Japan der größte Risikofaktor nach dem Atomunfall in Fukushima. Seit Beginn der Katastrophe untersuchen die Behörden Lebensmittel. In der Präfektur Fukushima, in der die beschädigten Kernreaktoren stehen, wurden die Werte bei Brokkoli überschritten, in der Nachbarregion Ibaraki bei Rohmilch. In der Vergangenheit wies auch Spinat zum Teil doppelt soviel Becquerel wie zulässig auf.
Der japanische Fernsehsender NHK berichtete zudem über radioaktives Cäsium in Fischen aus dem Meer vor Fukushima. Bei zwei Proben seien Werte fünf- bis sechsmal höher gewesen als erlaubt. Seit Anfang Mai haben die Behörden und das Wissenschaftsministerium zudem die Messprogramme für Fisch und Meerestiere deutlich ausgeweitet. So werden regelmäßig Proben genommen, in Abständen von einigen Hundert Kilometern von der Küste entlang des Japanischen Ostens. Auch die Binnengewässer werden kontrolliert.
Quelle: Die Zeit
Mittwoch, 8. Juni 2011
CH: Nationalrat will aussteigen
Die Schweiz soll aus der Atomenergie aussteigen. Nach dem Bundesrat hat sich auch der Nationalrat am Mittwochmorgen dafür ausgesprochen. Er heissst mit grosser Mehrheit drei parlamentarische Vorstösse gut, die den Ausstieg fordern.
Mit dem Ja zu den Vorstössen hat sich der Nationalrat gegen den Bau neuer Atomkraftwerke in der Schweiz ausgesprochen. Die bestehenden Atomkraftwerke sollen nach seinem Willen aber nicht vorzeitig abgeschaltet werden: Vorstösse für einen vorzeitige Stilllegung blieben chancenlos. Ja sagt der Nationalrat zu Motionen der Grünen, der CVP und der BDP. Als erstes stimmte er einer Motion der Grünen zu, mit 108 zu 76 Stimmen bei 9 Enthaltungen. Diese fordert, dass die Schweiz «so bald wie möglich» auf die Atomenergienutzung verzichtet. Einen zweiten Punkt der Motion lehnte der Rat ab. Gemäss diesem Punkt hätte der Bundesrat bereits bis Ende Jahr aufzeigen sollen, welche Massnahmen zu ergreifen sind.
Ja sagte der Nationalrat anschliessend auch zu jenen Motionen, die in den vergangenen Wochen im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Mit 101 zu 54 Stimmen bei 36 Enthaltungen (siehe Bild vom Abstimmungsausgang) hiess er die Motion der CVP gut, mit 99 zu 54 Stimmen bei 37 Enthaltungen jene der BDP. Die Motion der BDP fordert, dass keine Bewilligungen mehr für neue Atomkraftwerke erteilt werden. Jene der CVP beinhaltet darüber hinaus den Auftrag an den Bundesrat, die erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz zu fördern.
CVP-Motionär Roberto Schmidt (VS) hatte zunächst auch noch verlangen wollen, dass der Zeitpunkt der Stilllegung bestehender Atomkraftwerke unter Berücksichtigung des Strombedarfs und der Möglichkeiten alternativer Energiequellen festgelegt werden muss. Diesen Punkt strich er aber, um die Zustimmung zur Motion nicht zu gefährden.
Für den Atomausstieg machten sich vor der Abstimmung Grüne, SP, CVP und BDP stark, dagegen die SVP und die FDP. Die FDP-Vertreter hatten allerdings beschlossen, sich der Stimme zu enthalten.
Quelle: Agenturen
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Mit dem Ja zu den Vorstössen hat sich der Nationalrat gegen den Bau neuer Atomkraftwerke in der Schweiz ausgesprochen. Die bestehenden Atomkraftwerke sollen nach seinem Willen aber nicht vorzeitig abgeschaltet werden: Vorstösse für einen vorzeitige Stilllegung blieben chancenlos. Ja sagt der Nationalrat zu Motionen der Grünen, der CVP und der BDP. Als erstes stimmte er einer Motion der Grünen zu, mit 108 zu 76 Stimmen bei 9 Enthaltungen. Diese fordert, dass die Schweiz «so bald wie möglich» auf die Atomenergienutzung verzichtet. Einen zweiten Punkt der Motion lehnte der Rat ab. Gemäss diesem Punkt hätte der Bundesrat bereits bis Ende Jahr aufzeigen sollen, welche Massnahmen zu ergreifen sind.
Ja sagte der Nationalrat anschliessend auch zu jenen Motionen, die in den vergangenen Wochen im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Mit 101 zu 54 Stimmen bei 36 Enthaltungen (siehe Bild vom Abstimmungsausgang) hiess er die Motion der CVP gut, mit 99 zu 54 Stimmen bei 37 Enthaltungen jene der BDP. Die Motion der BDP fordert, dass keine Bewilligungen mehr für neue Atomkraftwerke erteilt werden. Jene der CVP beinhaltet darüber hinaus den Auftrag an den Bundesrat, die erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz zu fördern.
CVP-Motionär Roberto Schmidt (VS) hatte zunächst auch noch verlangen wollen, dass der Zeitpunkt der Stilllegung bestehender Atomkraftwerke unter Berücksichtigung des Strombedarfs und der Möglichkeiten alternativer Energiequellen festgelegt werden muss. Diesen Punkt strich er aber, um die Zustimmung zur Motion nicht zu gefährden.
Für den Atomausstieg machten sich vor der Abstimmung Grüne, SP, CVP und BDP stark, dagegen die SVP und die FDP. Die FDP-Vertreter hatten allerdings beschlossen, sich der Stimme zu enthalten.
Quelle: Agenturen
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Dienstag, 7. Juni 2011
Italien stimmt doch ab
Nächste politische Schlappe für Silvio Berlusconi: Die Italiener können wie geplant am kommenden Wochenende über die Nutzung der Atomkraft abstimmen. Wie die italienische Tageszeitung la republicca berichtet, lehnte dasVerfassungsgericht am Dienstag einen Einspruch von Berlusconis Regierung zu dem geplanten Rerendum ab.
Berlusconis Kabinett hatte argumentiert, dass das einjährige Planungsmoratorium, welches als Reaktion auf das Atomunglück in Fukushima verabschiedet wurde, ein Referendum erübrige. Jetzt also auch Italien: Der Anti-Atom-Protest hat eine Volksabstimmung erzwungen. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte sich im Vorfeld wiederholt für den Ausbau der Atomkraft stark gemacht. Das Kabinett hatte dagegen im April einen Ausstieg aus der Atomenergie verlauten lassen. Auch Oppositionsvertreter sowie Umweltschutzorganisationen streben danach, der Atomenergie den Rücken zu kehren. Das bevorstehende Referendum wird daher als Chance gesehen.
Italien hatte nach dem GAU von Tschernobyl 1986 seine vier Atomkraftwerke mit einer Bruttogesamtleistung von 1.472 Megawatt vorzeitig stillgelegt. Im Mai 2008 kündigte Berlusconi allerdings an, wieder in die Atomverstromung einsteigen zu wollen.
Quelle: klimaretter.info
Berlusconis Kabinett hatte argumentiert, dass das einjährige Planungsmoratorium, welches als Reaktion auf das Atomunglück in Fukushima verabschiedet wurde, ein Referendum erübrige. Jetzt also auch Italien: Der Anti-Atom-Protest hat eine Volksabstimmung erzwungen. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte sich im Vorfeld wiederholt für den Ausbau der Atomkraft stark gemacht. Das Kabinett hatte dagegen im April einen Ausstieg aus der Atomenergie verlauten lassen. Auch Oppositionsvertreter sowie Umweltschutzorganisationen streben danach, der Atomenergie den Rücken zu kehren. Das bevorstehende Referendum wird daher als Chance gesehen.
Italien hatte nach dem GAU von Tschernobyl 1986 seine vier Atomkraftwerke mit einer Bruttogesamtleistung von 1.472 Megawatt vorzeitig stillgelegt. Im Mai 2008 kündigte Berlusconi allerdings an, wieder in die Atomverstromung einsteigen zu wollen.
Quelle: klimaretter.info
Montag, 6. Juni 2011
Japan bestätigt Kernschmelze
Drei Monate nach Beginn der Natur- und Atomkatastrophe in Japan ist die Lage im Atomkraftwerk Fukushima weiterhin außer Kontrolle. Im Atomkraftwerk Fukushima hat es Kernschmelzen nicht nur in Reaktor 1, sondern auch in 2 und 3 gegeben. Die Regierung nannte außerdem neue Strahlenwerte.
Die Regierung bestätigte am Montag, dass es bereits kurz nach Beginn der Katastrophe in den Reaktoren 1 bis 3 des AKW zu Kernschmelzen gekommen war. Die in den ersten fünf Tagen seit dem Beben und dem Tsunami in Fukushima am 11. März freigesetzte Radioaktivität sei mit 770.000 Terabecquerel doppelt so hoch gewesen wie zunächst geschätzt. Das gab die Atomaufsichtsbehörde bekannt. Die Regierung erwägt, wegen der langfristigen Strahlenbelastung noch mehr Menschen außerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone zum Verlassen ihrer Häuser aufzufordern.
Der Betreiber der Atomruine, Tepco, hatte bereits im Mai bekannt gegeben, dass die Kernbrennstäbe in Reaktor 1 zum größten Teil geschmolzen sind. Zu dem Zeitpunkt hatte Tepco erklärt, dass dies möglicherweise auch in den beiden anderen Reaktoren passiert sei. Das wurde von der Behörde jetzt bestätigt. Die Atomanlage war durch das Erdbeben und dem folgenden Tsunami schwer zerstört worden. Sollten noch mehr Menschen außerhalb der Sperrzone der Gefahr einer Strahlenmenge von mehr als 20 Millisievert im Jahr ausgesetzt sein, könnte die Regierung auch sie laut Medien auffordern, die Region zu verlassen.
Die Reparaturtrupps in der Atomruine arbeiten weiter. Berichte, wonach zwei Vertragsarbeiter wegen Dehydration in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, zwangen den Betreiberkonzern Tepco zu der Zusage, sich mehr um die Gesundheit der Arbeiter zu kümmern. Neun der Arbeiter mussten wegen Hitzebelastung behandelt werden. Da es mit dem nahenden Sommer allmählich immer wärmer und schwüler wird, wird es für die Arbeiter in Fukushima in ihren Schutzanzügen immer anstrengender.
Der Chef der Tokyoter Börse hat eine geordnete Insolvenz für den AKW-Betreiber Tepco ins Gespräch gebracht. Eine vorübergehende Verstaatlichung sollte in Erwägung gezogen werden, zitierte das Online-Magazin Asahi Judiciary den Börsenchef Atsushi Saito. Er forderte die Regierung auf, über die geplanten Stützen für Tepco in Form von Staatshilfen hinaus zu gehen.
Obwohl die Regierung den Äußerungen Saitos entgegentrat und bekräftigte, es werde keine solche Restrukturierung für Tepco geben, reagierten die Aktien des Unternehmens deutlich. Die Titel verloren bis Börsenschluss 27 Prozent und markierten zeitweise ein Rekordtief. Seit der Atomkatastrophe haben die Papiere 90 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Die Tokyoter Börse teilte mit, sie habe keine Ermächtigung, die Titel vom Handel zu nehmen, so lange die Finanzmitteilungen in Ordnung seien und Saito nur seine persönliche Meinung äußere.
Quelle: Die Zeit
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Die Regierung bestätigte am Montag, dass es bereits kurz nach Beginn der Katastrophe in den Reaktoren 1 bis 3 des AKW zu Kernschmelzen gekommen war. Die in den ersten fünf Tagen seit dem Beben und dem Tsunami in Fukushima am 11. März freigesetzte Radioaktivität sei mit 770.000 Terabecquerel doppelt so hoch gewesen wie zunächst geschätzt. Das gab die Atomaufsichtsbehörde bekannt. Die Regierung erwägt, wegen der langfristigen Strahlenbelastung noch mehr Menschen außerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone zum Verlassen ihrer Häuser aufzufordern.
Der Betreiber der Atomruine, Tepco, hatte bereits im Mai bekannt gegeben, dass die Kernbrennstäbe in Reaktor 1 zum größten Teil geschmolzen sind. Zu dem Zeitpunkt hatte Tepco erklärt, dass dies möglicherweise auch in den beiden anderen Reaktoren passiert sei. Das wurde von der Behörde jetzt bestätigt. Die Atomanlage war durch das Erdbeben und dem folgenden Tsunami schwer zerstört worden. Sollten noch mehr Menschen außerhalb der Sperrzone der Gefahr einer Strahlenmenge von mehr als 20 Millisievert im Jahr ausgesetzt sein, könnte die Regierung auch sie laut Medien auffordern, die Region zu verlassen.
Die Reparaturtrupps in der Atomruine arbeiten weiter. Berichte, wonach zwei Vertragsarbeiter wegen Dehydration in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, zwangen den Betreiberkonzern Tepco zu der Zusage, sich mehr um die Gesundheit der Arbeiter zu kümmern. Neun der Arbeiter mussten wegen Hitzebelastung behandelt werden. Da es mit dem nahenden Sommer allmählich immer wärmer und schwüler wird, wird es für die Arbeiter in Fukushima in ihren Schutzanzügen immer anstrengender.
Der Chef der Tokyoter Börse hat eine geordnete Insolvenz für den AKW-Betreiber Tepco ins Gespräch gebracht. Eine vorübergehende Verstaatlichung sollte in Erwägung gezogen werden, zitierte das Online-Magazin Asahi Judiciary den Börsenchef Atsushi Saito. Er forderte die Regierung auf, über die geplanten Stützen für Tepco in Form von Staatshilfen hinaus zu gehen.
Obwohl die Regierung den Äußerungen Saitos entgegentrat und bekräftigte, es werde keine solche Restrukturierung für Tepco geben, reagierten die Aktien des Unternehmens deutlich. Die Titel verloren bis Börsenschluss 27 Prozent und markierten zeitweise ein Rekordtief. Seit der Atomkatastrophe haben die Papiere 90 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Die Tokyoter Börse teilte mit, sie habe keine Ermächtigung, die Titel vom Handel zu nehmen, so lange die Finanzmitteilungen in Ordnung seien und Saito nur seine persönliche Meinung äußere.
Quelle: Die Zeit
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