Montag, 13. Juni 2011

Immer mehr Verstrahlte

Die Atomkatastrophe in Fukushima fordert immer mehr Opfer: Am Montag hat Tepco bekanntgegeben, dass möglicherweise noch mehr Arbeiter im AKW einer Überdosis an radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren - und auch im Grundwasser wurde jetzt radioaktives Strontium entdeckt, wie Spiegel Online schreibt.

Was sind die Folgen der Atomkatastrophe in Fukushima für Menschen und Umwelt? Auf den Tag ist es drei Monate her, dass die Dreifach-Katastrophe aus Erdbeben, Jahrhundert-Tsunami und Atomunfall ihren Lauf nahm - vollständig wird man die Frage nach den Folgen aber wohl erst in Wochen wenn nicht gar Monaten beantworten können. Denn noch immer kämpfen die Arbeiter des AKW-Betreiber Tepco auf der Atomruine gegen das Austreten von radioaktivem Material an und versuchen unermüdlich die Kühlung der Reaktoren zu stabilisieren. Klar ist, dass noch viel Zeit vergehen wird, bis der Stromkonzern die Anlage unter Kontrolle haben wird.

Rund 3700 Männer waren allein im März auf der Dauerbaustelle im Einsatz, die Arbeit, die sie verrichten müssen, ist nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich: Täglich müssen sich die Mitarbeiter der radioaktiven Belastung aussetzen, die vor Ort herrscht. Wie Tepco am Montag bekanntgab, wurden möglicherweise sechs weitere Arbeiter in dem AKW einer Überdosis an radioaktiven Strahlen ausgesetzt.

Zuvor hatte der Betreiber mitgeteilt, dass zwei von ihnen einer Strahlenmenge ausgesetzt waren, die mehr als das Doppelte über dem erlaubten Grenzwert von 250 Millisievert liegt. Sie gehören neben den sechs anderen Kollegen ebenfalls zu den Arbeitern, die im März zu Reparaturarbeiten im Einsatz waren. Bisher hatte Tepco der Regierung die vorläufigen Messergebnisse von rund 2400 Männern mitgeteilt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Nach Angaben der Atomaufsichtsbehörde wurde zudem erstmals auch in Grundwasser radioaktives Strontium entdeckt, und zwar bei den beschädigten Reaktoren 1 und 2. Auch nahe der Meerwasseraufnahme des AKW Fukushima wurde die radioaktive Substanz gefunden. Deren Konzentration liege bis zum 240fachen über der erlaubten Höchstgrenze, hieß es. Wissenschaftler sprechen bei Strontium von einem "Knochenkiller". Es schädige das Knochenmark und könne Leukämie (Blutkrebs) auslösen.

Quelle: Spiegel Online

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