Mittwoch, 28. November 2012

Chaos in spanischem AKW

Der Lagerplatz von mehr als 200 Strahlenquellen aus dem spanischen AKW Ascó ist unbekannt, Dokumente darüber fehlen. Die Madrider Nuklear-Aufsichtsbehörde leitete ein Verfahren gegen die Betreiber ein - sie hatten bereits vor gut drei Jahren eine Rekordstrafe zahlen müssen.
 

Ein Atomkraftwerk im Nordosten Spaniens hat mehr als 200 radioaktive Gegenstände "verloren". Die Madrider Aufsichtsbehörde CSN (Rat für Nukleare Sicherheit) leitete ein Sanktionsverfahren gegen die Betreiber der Anlage Ascó bei Tarragona ein. Wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtet, hatten die Verantwortlichen des Kraftwerks keine Auskunft darüber geben können, wo 233 Strahlenquellen gelagert seien, die unter den radioaktiven Abfallstoffen verzeichnet seien. Es werde vermutet, dass sich die - in Sicherheitsbehältern verschlossenen - Gegenstände irgendwo im Abfalllager des Kraftwerks oder im Zwischenlager El Cabril bei Córdoba in Südspanien befinden. Dies lasse sich anhand der vorliegenden Dokumente aber nicht belegen. Um welche Art von Gegenständen es sich handelt, ist nicht bekannt. 

Über eine mögliche Sanktion für die Kraftwerksbetreiber entscheidet der spanische Industrieminister. Vor dreieinhalb Jahren war gegen die Kraftwerksbetreiber eine Rekordstrafe in Höhe von 15,4 Millionen Euro verhängt worden. Die Verantwortlichen hatten monatelang geheim gehalten, dass 2007 aus dem Kraftwerk radioaktiv verseuchter Wasserdampf ins Freie gelangt war. Die Geldbuße war die höchste, die je in Spanien gegen Betreiber eines Atomkraftwerks verhängt wurde.

 Quelle: Deutsche Agenturen / Bild: wikipedia.de

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Freitag, 23. November 2012

Selbst IEA sieht Zukunft «ungewisser»

Die Stromerzeugung aus Kernenergie in absoluten Zahlen nimmt laut Hochrechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) der OECD bis 2035 weiterhin zu, jedoch verringert sich ihr Anteil am weltweiten Strommix im Zeitverlauf von 13% auf 12%. Dies besagt der World Energy Outlook 2012 (WEO) der IEA der OECD, der vor Wochenfrist in London vorgestellt wurde (siehe Solarmedia vom 14. November 2012). 

Die Experten der IEA halten im WEO fest, dass mehrere Länder den Ausbau ihrer Kernkraftwerkskapazität nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima-Daiichi im März 2011 zurückgestuft haben und sich dies auf die künftige weltweit installierte Kernkraftwerkskapazität auswirkt. Die IEA erwarte, dass die installierte Kernkraftwerkskapazität 2035 im Vergleich zur Schätzung in der letztjährigen Ausgabe des Outlook um 50’000 MW tiefer liege und nur 580’000 MW erreiche, sagte Fatih Birol, Chefökonom der IEA, an der Vorstellung des WEO in London. Dies sei rund 200’000 MW mehr als heute, wobei die Länder, die nicht zur OECD gehörten, etwa 94% der Zunahme ausmachten. China erfahre den grössten Zuwachs der Nuklearkapazität: von gegenwärtig rund 12’000 MW auf 128’000 MW 2035. Es folgten Südkorea, Indien und Russland.

Als Folge des Reaktorunfalls in Fukushima-Daiichi sei die Zukunft der Kernenergie «ungewisser» geworden, so die IEA. Der letztjährige Outlook habe zwar die unmittelbaren Reaktionen wie den beschleunigten Kernenergieausstieg Deutschlands und den Neubauverzicht Italiens bereits berücksichtigt. Der WEO 2012 habe nun auch die jüngeren Entwicklungen wie die neue Energiestrategie Japans, die eine verringerte Abhängigkeit von der Kernenergie anstrebe, einkalkuliert. Diese Faktoren hätten dazu beigetragen, dass die IEA ihre Schätzung der weltweiten nuklearen Stromproduktion 2035 um knapp 300 TWh oder rund 6% nach unten korrigiert habe. Entsprechend werde der Anteil am Strommix dannzumal nur 12% statt den 2011 prognostizierten 13% erreichen.

Quelle:  Nuklearforum

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Mittwoch, 21. November 2012

Stilllegung immer teurer

Die Kosten für die Stilllegung der schweizerischen Kernkraftwerke, die Nachbetriebsphase und die Entsorgung der radioaktiven Abfälle betragen neu 20,654 Milliarden Franken. Sie sind damit teuerungsbereinigt insgesamt 10 Prozent höher als die bisherigen Kostenschätzungen aus dem Jahr 2006. Die Kommissionen für den Stilllegungsfonds und den Entsorgungsfonds haben die Beiträge der Betreiber in die beiden Fonds für die Veranlagungsperiode 2012-2016 entsprechend erhöht. 

Die Finanzierung der Stilllegung der Kernkraftwerke und die Entsorgung der radioaktiven Abfälle nach Ausserbetriebnahme der Anlagen wird in der Schweiz durch zwei unabhängige Fonds sichergestellt: Den Stilllegungsfonds für Kernanlagen und den Entsorgungsfonds für Kernkraftwerke. Beide Fonds werden durch Beiträge der Betreiber geäufnet, die gemäss Kernenergiegesetz zur Übernahme dieser Kosten verpflichtet sind.

Grundlage für die Berechnung der Beiträge der Betreiber bilden Kostenstudien, die gemäss Stilllegungs- und Entsorgungsverordnung (SEFV) alle 5 Jahre aufgrund des neusten Stands von Wissen und Technik aktualisiert werden müssen. Vor einem Jahr legte Swissnuclear, die Fachgruppe Kernenergie des Verbands swisselectric, der Kommission der beiden Fonds die Kostenstudien 2011 vor. Diese bilden die Grundlage für die Berechnung der Beiträge in der Veranlagungsperiode 2012-2016 (siehe Medienmitteilung vom 24.11.2011). Die Kostenstudien wurden inzwischen durch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI unter Einbezug externer Experten überprüft und als realistisch bewertet (siehe Medienmitteilung ENSI vom 5. November 2012). 

Als Berechnungsgrundlage für die Kostenstudien wird eine Betriebsdauer der Kernkraftwerke von 50 Jahren angenommen (Art. 8 SEFV). Diese Berechnungsgrundlage gilt vorläufig auch für das Kernkraftwerk Mühleberg, solange über das Gesuch um Aufhebung der Befristung der Betriebsbewilligung nicht rechtskräftig entschieden ist. Falls die Befristung für das Kernkraftwerk Mühleberg nicht rechtskräftig aufgehoben wird, müssen die Kosten für das Kernkraftwerk Mühleberg neu berechnet und allfällige Fehlbeträge durch die BKW FMB Energie AG in die Fonds nachbezahlt werden.

Die Kommissionen für den Stilllegungsfonds und den Entsorgungsfonds haben an ihrer gestrigen Sitzung die von den Betreibern der Kernkraftwerke zu entrichtenden Jahresbeiträge aufgrund der neuen Kostenbasis definitiv festgelegt.
Kernkraftwerk Beznau EntsorgungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 959,8 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 1‘864,0 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 34,0 Mio. Fr.
Kernkraftwerk Beznau StilllegungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 449,2 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 903,7 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 18,8 Mio. Fr.
Kernkraftwerk Mühleberg EntsorgungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 360,0 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 874,7 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 18,2 Mio. Fr.
Kernkraftwerk Mühleberg StilllegungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 243,2 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 588,3 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 12,1 Mio. Fr.
Kernkraftwerk Gösgen EntsorgungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 824,7 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 2752,3 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 27,3 Mio. Fr.
Kernkraftwerk Gösgen StilllegungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 298,1 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 987,4 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 9,6 Mio. Fr.
Kernkraftwerk Leibstadt EntsorgungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 683,9 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 3709,1 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 38,8 Mio. Fr.
Kernkraftwerk Leibstadt StilllegungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 334,9 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 1579,0 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 13,3 Mio. Fr.
ZWILAG StilllegungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 12,2 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 105,1 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 2,2 Mio. Fr.
Total EntsorgungsfondsFondsbestand per 31.12.2011: 2828,4 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 9200,1 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 118,3 Mio. Fr.
Total StilllegungsfondsFondsbestand per 31.12.2011 : 1337,6 Mio. Fr.
Zielwert bis Ausserbetriebnahme: 4163,5 Mio. Fr.
Jahresbeitrag 2012-2016: 56,0 Mio. Fr.

Revision der Stilllegungs- und Entsorgungsverordnung (SEFV)

Derzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für eine Revision der SEFV. Geprüft werden sollen insbesondere die Modellparameter zur Ermittlung der Kosten im Rahmen der Kostenstudien sowie die Handhabung von  allfälligen weiteren Steigerungen der Stilllegungs- und Entsorgungskosten.
Infokasten

Nachbetriebsphase: Die Kosten für die Nachbetriebsphase aller 5 schweizerischen Kernkraftwerke betragen gemäss Kostenstudie 2011 1,709 Milliarden Franken. Diese Kosten werden von den Betreibern direkt finanziert und sind nicht Teil der Fonds.

Stilllegungskosten: Die Stilllegungskosten der fünf schweizerischen Kernkraftwerke und des ZWILAG betragen gemäss Kostenstudie 2011 2,974 Milliarden Franken und werden vollumfänglich durch den Stilllegungsfonds gedeckt. Ende 2011 betrug das angesammelte Fondskapital 1,338 Milliarden Franken. Die noch ausstehenden Mittel werden durch Fondsbeiträge der Kernkraftwerkbetreiber und Kapitalerträge auf dem Fondsvermögen bereitgestellt.

Entsorgungskosten: Die Entsorgungskosten betragen gemäss Kostenstudie 2011 15,970 Milliarden Franken. Die während des Betriebs anfallenden Entsorgungskosten werden durch die Betreiber direkt bezahlt. Bis 2011 waren dies rund 5,0 Milliarden Franken. Bis zur Ausserbetriebnahme aller Kernkraftwerke werden es 7,523 Milliarden Franken sein. Der Entsorgungsfonds deckt die verbleibenden 8,447 Milliarden Franken. Ende 2011 betrug das angesammelte Fondskapital 2,828 Milliarden Franken. Die noch ausstehenden Mittel werden durch Fondsbeiträge der Kernkraftwerkbetreiber und Kapitalerträge auf dem Fondsvermögen bereitgestellt.

Rückfragen: Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75 

Herausgeber: Bundesamt für Energie : http://www.bfe.admin.ch


Bild (Guntram Rehsche): AKW Beznau I & II

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Dienstag, 6. November 2012

Atomenergie: Kosten nicht gedeckt

Am Montag hat das ENSI seine Stellungnahme zu den Kostenstudien 2011 der Schweizer AKW-Betreiber publiziert. Das ENSI bemängelt darin nur Kleinigkeiten, obwohl bei der Kostenbeurteilung für Stilllegung und Entsorgung nach wie vor grobe Fehler begangen werden. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES fordert die sofortige Behebung dieser Mängel, damit die AKW-Betreiber ihre Kosten heute decken und nicht dem zukünftigen Steuerzahler überwälzen.

Alle fünf Jahre müssen die Kosten für die Stilllegung von Atomkraftwerken und die Entsorgung radioaktiver Abfälle neu berechnet werden. Auf dieser Basis werden die Fondsbeiträge der AKW-Betreiber festgelegt. Nun  hat das ENSI seine Stellungnahme zu den aktuellsten Kostenstudien (KS11) publiziert. Die SES hat die Kostenstudien und die Fond-Finanzierung ebenfalls unter die Lupe genommen und kommt zu folgendem Ergebnis:

Die Kostenstudien für Stilllegung und Nachbetriebsphase werden vom Interessensverband swissnuclear koordiniert, diejenige für die Abfallentsorgung von der Nagra selber durchgeführt. Swissnuclear ist der Branchenverband der AKW-Betreiber, die Nagra in deren Besitz. Die Kosten, die erst in Zukunft anfallen werden, werden also de facto durch die AKW-Betreiber selber berechnet. Diese stecken in einem Interessenskonflikt bzw. haben direktes betriebswirtschaftliches Interesse daran, die Kosten möglichst tief zu kalkulieren.


Sowohl bei der Stilllegung der Atomkraftwerke, als auch bei der Entsorgung der radioaktiven Abfälle handelt es sich um Grossprojekte mit denen man wenig bis gar keine Erfahrung hat. Als Beispiel: Es existiert weltweit noch kein einziges Lager für hochradioaktive Abfälle. Die Planungshorizonte sind unendlich lang, was Kosten erfahrungsgemäss in die Höhe treibt1. Verschiedene Länder wie Belgien, Frankreich, Schweden, Slowakei, Spanien und die USA rechnen mit Risikozuschlägen von bis zu 75%. Die Schweiz hingegen rechnet ohne Reserven.


Ausserdem schreibt die Stilllegung- und Entsorgungsfondverordnung (SEFV) ein zu hohes Renditenziel von 5% vor (nicht inflationsbereinigt), um die Fondbeiträge festlegen zu können. Das ist, zumindest aus heutiger Sicht, komplett unrealistisch und bewirkt eine Unterdeckung der Fonds. Prof. Dr. Chesney und Dr. Maranghino-Singer vom Institut für Banking und Finance der Universität Zürich bekräftigen dies in ihrer Einschätzung. Die Rendite sei wahrscheinlich zu optimistisch und sie fügen hinzu: «Aus diesem Grund wäre es für die in absehbarer Zeit notwendige Finanzierung der Stilllegung und Entsorgung der Schweizer AKW’s besser, wenn die Betreibergesellschaften ihre jährlichen Beiträge an die beiden Fonds erhöhen bzw. für die reale Rendite der tiefere BVG-Mindestzins von 1.5% als Referenzzinssatz herbeigezogen würde.»2


Die Schweizerische Energie-Stiftung SES fordert eine von den AKW-Betreibern unabhängige Kostenberechnung, den Einbezug von Reserven und realistische Renditeziele, damit die AKW-Betreiber ihre Kosten heute decken und nicht dem zukünftigen Steuerzahler überwälzen.

» zur SES-Stellungnahme zu KS11 und Finanzierung der Stilllegungs und Entsorgungskosten.
» Einschätzung Prof. Dr. Chesney und Dr. Maranghino-Singer, Institut für Banking und Finance der Universität Zürich.

Kostenwahrheit für Energiewende entscheidend
Soll der Umstieg von Atomenergie zu den erneuerbaren Energien gelingen, so ist eine korrekte Kostenberechnung aller Stromproduktionsarten entscheidend. Wird Atomstrom aufgrund zu tiefer Kostenschätzungen (Vgl. KS11) de facto weiterhin durch künftige Steuerzahler subventioniert, so werden die erneuerbaren Technologien am Markt weiterhin diskriminiert.

Mehr Information:
Sabine von Stockar, SES-Projektleiterin Strom&Atom
Mobile: 079 223 56 86

1 Der Professor für Planung an der Universität Oxford, Bent Flyvbjerg, hat Budgetüberschreitungen bei Grossprojekten weltweit untersucht. Gründe dafür sind u.a. lange Planungshorizonte, neue Technologien und fehlende Reserven für Unvorhergesehenes.
2 Prof. Dr. Marc Chesney und Dr. Brigitte Maranghino-Singer, Einschätzung der Zielvorgaben für die Stilllegungs- und Entsorgungsfonds der schweizerischen Kernanlagen, Institut für Banking und Finance der Universität Zürich, 30. April 2012.

Quelle: Schweizerische Energie Stiftung (SES)

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40 Jahre Mühleberg sind genug!



Am Dienstag, 6. November, feiert das AKW Mühleberg seinen 40. Geburtstag. Für Greenpeace Grund, dem Altreaktor eine explosive Geburtstagstorte zu backen. Denn 40 Jahre riskanter Betrieb von Mühleberg sind mehr als genug! Der Altreaktor weist Risse im Kernmantel auf, hat Notsysteme, die ungenügend gegen Erdbeben gesichert sind, und eine äussere Gebäudehülle, die einem Flugzeugabsturz nicht standhalten würde. Mühleberg gehört vom Netz. Jetzt! 

Quelle: Greenpeace

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Montag, 5. November 2012

2 AKW in Südkorea abgeschaltet

In Südkorea sind zwei Atomreaktoren abgeschaltet worden, wegen fehlender Zertifikate. Vor dem Wiederanfahren seien strikte Sicherheitskontrollen nötig. Die Regierung befürchtet deshalb im bevorstehenden Winter "beispiellose" Engpässe in der Energieversorgung. 

Wirtschaftsminister Hong Suk-Woo erklärte, die Reaktoren der Anlage im südwestlichen Yeonggwang seien wegen fehlender Zertifikate heruntergefahren worden. Sie könnten bis Anfang kommenden Jahres abgeschaltet bleiben. Strikte Sicherheitskontrollen für die beiden Reaktoren seien erforderlich. "Es ist unausweichlich, dass wir im Winter eine beispiellose Stromknappheit erleben werden", erklärte der Minister. Das Energieversorgungsnetz Südkoreas ist zu Spitzenzeiten chronisch überlastet. Seit Anfang des Jahres wurden mehrere Zwischenfälle aus den landesweit 23 Atomreaktoren gemeldet. Atomstrom deckt gut ein Drittel des Energiebedarfs in Südkorea. Das Land plant den Bau von 16 weiteren Reaktoren bis 2030. 

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Quellen: Agenturen

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