Samstag, 24. September 2011

Mühleberg geht wieder ans Netz

Knapp drei Monate nach der Abschaltung hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspekorat (ENSI) die Anlage wieder freigegeben. Die Kritik aus der Politik folgte umgehend.

Das Atomkraftwerk Mühleberg werde in den nächsten Tagen wieder hochgefahren, sagte BKW-Sprecher Antonio Sommavilla auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Derzeit sei die Wiederanfahr-Prozedur mit verschiedenen Tests im Gang. Wann genau das AKW wieder ans Netz geht, konnte Sommavilla nicht sagen. Wenn die Tests erfolgreich seien, werde die Anlage aber «zeitnah» wieder in Betrieb genommen. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima hatte die BKW das AKW Mühleberg Ende Juni abgeschaltet und war dadurch einer wahrscheinlichen Ausserbetriebnahme durch das ENSI zuvorgekommen. Grund waren Bedenken, dass bei einem extremen Hochwasser eine Wasserzuleitung verstopft werden könnte. Anfang September hatte die Aufsichtsbehörde die geplanten Massnahmen als ausreichend beurteilt und eine Freigabe nach deren Umsetzung in Aussicht gestellt. Beim AKW Mühleberg waren in den letzten Wochen drei zusätzliche Ansaugstutzen bei der Kühlwasserentnahme aus der Aare eingebaut und weitere Sicherheitsmassnahmen umgesetzt worden.

Bis Ende März 2012 müssen die Schweizer AKW den Nachweis erbringen, dass sie einem Extrem-Erdbeben standhalten können und auch gegen einen dadurch verursachten Bruch eines Staudammes gewappnet sind. Erst danach entscheidet das ENSI über die Langzeitbewilligung für das AKW Mühleberg.

Die SP Kanton Bern bedauert in einer Mitteilung die Entscheidung des ENSI. Die Genehmigung sei «fahrlässig» und ignoriere Forderungen, die durch demokratische Entscheide zustande gekommen seien. Nähmen die BKW das Atomkraftwerk Mühleberg wieder in Betrieb, bedeute dies ein eigenmächtiges Vorgehen ohne Rücksicht auf die Forderungen demokratisch gewählter Institutionen.

Quelle: SDA

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