Japan braucht keinen Atomstrom: Das belegt ein neuer Greenpeace-Report. Ein schneller Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine höhere Energieeffizienz könnten demnach den gesamten Energiebedarf des Landes sichern.
Der Report Energy [R]Evolution (Japan) wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrtforschung (DLR) sowie dem japanischen Institut für nachhaltige Energiepolitik (ISEP) für Greenpeace erarbeitet. Er zeigt, dass Sonnen- und Windkraft in Japan bis 2015 von derzeit 3.500 Megawatt- auf 47.200 Megawattleistung schnellen könnten. Dafür müssten pro Jahr 1.000 neue Windturbinen installiert und der Solarmarkt um den Faktor 5 ausgebaut werden.
Sechs Monate Fukushima. Tausende demonstrieren in Tokio gegen Atomkraft und für Erneuerbare Energien © Jeremy Sutton-Hibbert / Greenpeace
"Japans Erneuerbare-Energien-Industrie hat ein immenses Potenzial", erklärt Sven Teske, Energiekampagnenleiter bei Greenpeace International. "Sie ermöglicht, nicht nur die Atomkraftwerke abzuschalten, sondern birgt auch eine Riesenchance, die Wirtschaft anzukurbeln und tausende grüne Arbeitsplätze zu schaffen."
In Japan liefern derzeit nur 11 von 54 Reaktoren Strom. Alle anderen wurden nach der vorgeschriebenen jährlichen Revision nicht mehr hochgefahren. Der Grund ist, dass die lokalen Behörden das Wiederanfahren genehmigen müssen. Die Katastrophe von Fukushima hat aber zu einem enormen Misstrauen gegenüber der Atomkraft geführt. Die Betriebsgenehmigungen werden nicht erteilt. "Es wirkt sich kaum auf das tägliche Leben aus, dass so viele Reaktoren stillstehen. Damit hat Japan schon bewiesen, dass es die Atomkraft nicht braucht. Der Kapazitätsverlust wird jetzt im Sommer allein durch Stromsparen ausgeglichen", sagt Hisayo Takada, die japanische Greenpeace-Energieexpertin. "Der Greenpeace-Plan ist ehrgeizig, aber genau das braucht Japan - ehrgeizige Lösungen, die Jobs schaffen und Unabhängigkeit bieten und die eine sichere, saubere und nachhaltige Zukunft für die Menschen in Japan sicherstellen."
Quelle: Sonnenseite / Greenpeace | Sigrid Totz
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Dienstag, 13. September 2011
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