Die finnische Entsorgungsgesellschaft Posiva Oy will den bestrahlten Brennstoff der geplanten Kernkraftwerkseinheit der Fennovoima Oy nicht in ihrem Tiefenlager aufnehmen und macht sicherheitstechnische Gründe gegen eine Kapazitätserweiterung geltend. Die finnische Regierung bittet nun alle beteiligten Unternehmen, einvernehmlich eine Lösung zu suchen. Das finnische Stromversorgungsunternehmen Fennovoima Oy will ihr erstes Kernkraftwerk am Standort Pyhäjoki bauen und hat dafür von der finnischen Regierung am 1. Juli 2010 im Grundsatz grünes Licht erhalten. Die Fennovoima wird jedoch erst eine
Baugenehmigung erhalten, wenn sie plausibel darlegen kann, wie sie den bestrahlten Brennstoff handhaben will.Die beiden Stromversorgungsunternehmen, die bisher in Finnland Kernkraftwerke betreiben, die Teollisuuden Voima Oyj (TVO) und die Fortum Power and Heat Oy, gründeten gemeinsam die finnische Entsorgungsgesellschaft Posiva Oy. Sie wollen in der Nähe des Kernkraftwerks Olkiluoto ein geologisches
Tiefenlager bauen, wo sie den bestrahlen Brennstoff ihrer jetzigen und künftigen Kernkraftwerke endlagern werden (Olkiluoto-1 bis -4, Loviisa-1 und -2). Die Posiva plant, das Baugesuch für das Tiefenlager Ende 2012 einzureichen.
Die Fennovoima möchte den Abfall ihres geplanten Kernkraftwerks auch im Tiefenlager in Olkiluoto endlagern, was die Posiva und ihre Eigentümerinnen jedoch nicht begrüssen. Die TVO spricht sich in einer Medienmitteilung vom 7. März 2012
klar gegen die Aufnahme des Abfalls der Fennovoima in ihr Tiefenlager aus. Die Posiva habe kein Bedürfnis und aus Sicherheitsgründen auch keine Möglichkeit, die Lagerkapazitäten entsprechend auszuweiten. Die geplante Kapazität des Lagers liege gegenwärtig bei 12'000 t Uran. Die Regierung selbst hat am 6. Mai 2010 die Kapazität von 9000 t Uran im Grundsatz bewilligt.
Zur Klärung der Möglichkeiten zur Endlagerung des bestrahlten Brennstoff der geplanten Kernkraftwerkseinheit der Fennovoima hat das zuständige finnische Ministry for Employment and the Economy (MEE) nun eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller beteiligten Unternehmen ins Leben gerufen. Diese Arbeitsgruppe soll bis Ende 2012 einen Bericht über die Möglichkeiten zur Endlagerung der bestrahlten Brennstoffe des Landes ausarbeiten.
Quelle: Nuklearforum
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