Die
Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) stimmte der
Finanzierung eines Atomprojekts in der Ukraine zu. Mit einem Kredit von
300 Millionen Euro soll die Sicherheit der 15 nuklearen Einheiten in
der Ukraine erhöht werden. Bereits im vergangenen Dezember hat
Greenpeace in Kiew gegen die massive Unterstützung von Atomenergie in
der Ukraine protestiert. Unter dem Vorwand der Modernisierung fördert
die EBRD Atomkraft.
Europäische Gelder, die dringend für den Ausbau von Erneuerbaren Energien benötigt würden, werden hier verschwendet, um Schrottreaktoren aufzurüsten und damit ihre Laufzeit zu verlängern", stellt Julia Kerschbaumsteiner, Atomsprecherin bei Greenpeace, klar.
In Wien wurde unterdessen eine Studie der vorgestellt, die vor einem Comeback der Atomkraft als Klimaschutzmaßnahme warnt. Atomprojekte entpuppen sich nicht zuletzt aufgrund von zu erwartenden Versorgungsengpässen mit Uran als viel teurer als erwartet.
Die Ukraine verfügt über vier Atomkraftwerke, welche wiederum 15 nukleare Einrichtungen beherbergen. Die Atomkraftwerke, die noch zu Sowjet-Zeiten errichtet wurden, stellen ein enormes Sicherheitsrisiko in einem Land dar, das sich bis heute nicht von den Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl erholt hat. So hat sich im AKW Rivne im Dezember 2010 ein Unfall ereignet, der ein Herunterfahren des Reaktors auf eine Leistung von 50 Prozent notwendig machte, und das nur einen Monat, nachdem die Laufzeitverlängerung des Kraftwerks beschlossen wurde.
"Die geplanten Aktivitäten verringern bestenfalls das Risiko eines weiteren Atomunfalls, doch sind keineswegs eine Garantie dafür, dass sich eine Katastrophe wie in Tschernobyl oder Fukushima nicht wiederholt. Die EU als Gesellschafterin der EBRD muss aufwachen und darf Hochrisikoprojekte wie das sogenannte 'Safety Upgrade Program' in der Ukraine nicht weiter fördern", fordert Kerschbaumsteiner.
Ohne die Finanzierung der EBRD müssten in der Ukraine zwölf nukleare Anlagen bis 2020 geschlossen werden, doch die Energiestrategie des Landes sieht die weitere Nutzung aller Reaktoren und Einrichtungen bis 2030 vor. "Die EBRD sollte die Ukraine dabei unterstützen, ihre Atomkraftwerke rasch und sicher abzuschalten, anstatt weitere hunderte Millionen in einer nukleare Zukunft zu verpulvern. Um die Abhängigkeit des Landes von hochriskanter und schmutziger Atomenergie zu beenden, müssen stattdessen öffentliche Gelder in den Ausbau von Erneuerbarer Energie fließen. Die Entscheidung der EBRD für das Atomprojekt ist deshalb verantwortungslos", so die Greenpeace-Sprecherin.
Wie die BOKU-Studie zu Atomenergie verdeutlicht, besteht die Gefahr einer Renaissance von Atomkraft im Namen des Klimaschutzes. Den wissenschaftlichen Ergebnissen zum Trotz versucht eine Allianz aus zwölf Staaten, die derzeit anlaufendenden Gespräche über die Energiezukunft Europas zu beeinflussen. Länder wie Großbritannien und Frankreich setzen sich dabei für eine Aufnahme von Kernenergie als Klimaschutzmaßnahme und damit als Zukunftstechnologie in die Europäischen Energieszenarien bis 2030 ein.
"Österreich ist ein Vorreiter im Kampf gegen Atomkraft. Deshalb hat die Bundesregierung auch die Verantwortung, sich auf EU-Ebene entschlossen gegen den Vorstoß, Atomenergie als CO2-arme Energieform zu deklarieren, zu stellen. Österreich muss sich als Vorbild für ein atomfreies Europa positionieren und wirksame Allianzen zu schmieden."
Quelle: Greenpeace Österreich 2013
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Europäische Gelder, die dringend für den Ausbau von Erneuerbaren Energien benötigt würden, werden hier verschwendet, um Schrottreaktoren aufzurüsten und damit ihre Laufzeit zu verlängern", stellt Julia Kerschbaumsteiner, Atomsprecherin bei Greenpeace, klar.
In Wien wurde unterdessen eine Studie der vorgestellt, die vor einem Comeback der Atomkraft als Klimaschutzmaßnahme warnt. Atomprojekte entpuppen sich nicht zuletzt aufgrund von zu erwartenden Versorgungsengpässen mit Uran als viel teurer als erwartet.
Die Ukraine verfügt über vier Atomkraftwerke, welche wiederum 15 nukleare Einrichtungen beherbergen. Die Atomkraftwerke, die noch zu Sowjet-Zeiten errichtet wurden, stellen ein enormes Sicherheitsrisiko in einem Land dar, das sich bis heute nicht von den Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl erholt hat. So hat sich im AKW Rivne im Dezember 2010 ein Unfall ereignet, der ein Herunterfahren des Reaktors auf eine Leistung von 50 Prozent notwendig machte, und das nur einen Monat, nachdem die Laufzeitverlängerung des Kraftwerks beschlossen wurde.
"Die geplanten Aktivitäten verringern bestenfalls das Risiko eines weiteren Atomunfalls, doch sind keineswegs eine Garantie dafür, dass sich eine Katastrophe wie in Tschernobyl oder Fukushima nicht wiederholt. Die EU als Gesellschafterin der EBRD muss aufwachen und darf Hochrisikoprojekte wie das sogenannte 'Safety Upgrade Program' in der Ukraine nicht weiter fördern", fordert Kerschbaumsteiner.
Ohne die Finanzierung der EBRD müssten in der Ukraine zwölf nukleare Anlagen bis 2020 geschlossen werden, doch die Energiestrategie des Landes sieht die weitere Nutzung aller Reaktoren und Einrichtungen bis 2030 vor. "Die EBRD sollte die Ukraine dabei unterstützen, ihre Atomkraftwerke rasch und sicher abzuschalten, anstatt weitere hunderte Millionen in einer nukleare Zukunft zu verpulvern. Um die Abhängigkeit des Landes von hochriskanter und schmutziger Atomenergie zu beenden, müssen stattdessen öffentliche Gelder in den Ausbau von Erneuerbarer Energie fließen. Die Entscheidung der EBRD für das Atomprojekt ist deshalb verantwortungslos", so die Greenpeace-Sprecherin.
Wie die BOKU-Studie zu Atomenergie verdeutlicht, besteht die Gefahr einer Renaissance von Atomkraft im Namen des Klimaschutzes. Den wissenschaftlichen Ergebnissen zum Trotz versucht eine Allianz aus zwölf Staaten, die derzeit anlaufendenden Gespräche über die Energiezukunft Europas zu beeinflussen. Länder wie Großbritannien und Frankreich setzen sich dabei für eine Aufnahme von Kernenergie als Klimaschutzmaßnahme und damit als Zukunftstechnologie in die Europäischen Energieszenarien bis 2030 ein.
"Österreich ist ein Vorreiter im Kampf gegen Atomkraft. Deshalb hat die Bundesregierung auch die Verantwortung, sich auf EU-Ebene entschlossen gegen den Vorstoß, Atomenergie als CO2-arme Energieform zu deklarieren, zu stellen. Österreich muss sich als Vorbild für ein atomfreies Europa positionieren und wirksame Allianzen zu schmieden."
Quelle: Greenpeace Österreich 2013
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