Neue Messungen des Betreibers der Fukushima-Reaktoren TEPCO zeigen,
wie stark das Meer vor der nordostjapanischen Küste ein Jahr nach Beginn
der Katastrophe belastet ist: Fisch enthält bis zu 1880 Becquerel pro
Kilogramm Fleisch, mehr als 18-mal über den japanischen Grenzwerten von
100 Becquerel pro Kilogramm.
Nicht nur der fleischfressende – und damit
am Ende der Nahrungskette stehende – Barsch Sebastes ventricosus, auch
bodenlebende Plattfische und Rochen sind stark belastet. Letztere
ernähren sich hauptsächlich von Borstenwürmern und Krebsen. Die
Belastungen erfolgen mittlerweile vorwiegend durch Cäsium, welches eine
Halbwertszeit von 30 Jahren besitzt. Auch in Europa ist Cäsium 26 Jahre
nach Tschernobyl noch immer in Wildtierfleisch nachweisbar.
„Die Radioaktivität ist in den höheren Lebewesen angekommen. Dies war
bereits direkt nach Beginn der Fukushima-Katastrophe im März 2011 zu
erwarten“, sagt Reinhard Uhrig, Atomexperte von GLOBAL 2000. „TEPCO
leitet weiterhin 22.000 Liter Kühlwasser pro Stunde in die zerstörten
Reaktoren, um die geschmolzenen Kernbrennstoff-Klumpen abzukühlen.
Täglich fließt eine halbe Million Liter hochradioaktives Wasser ins
Grundwasser und gelangt so in den Pazifik.“ TEPCO hat zwischenzeitlich
den besonders hoch belasteten Meeresboden direkt vor den Reaktor-Ruinen
zubetoniert. Zwei Schichten mit insgesamt fünf Zentimeter Beton sollen
sicherstellen, dass die radioaktiven Stoffe im Boden direkt innerhalb
der Wellenbrecher vor dem AKW stationär bleiben. „Die Messungen zeigen
aber, dass diese Maßnahme nicht zielführend ist und dass die radioaktive
Belastung des Meeres vor Japan weiter zunimmt“, sagt Uhrig. TEPCO wurde
kürzlich verstaatlicht. „Jetzt ist es an der Zeit, internationale Hilfe
für die Stabilisierung der zerstörten Reaktoren zuzulassen, um weitere
radioaktive Freisetzungen zu verhindern“, betont Uhrig.
GLOBAL 2000 hat das europäische Volksbegehren „Meine Stimme gegen
Atomkraft“ initiiert, welches den Ausstieg Europas aus der unsicheren
und teuren Atomkraft und den Umstieg auf erneuerbare Energien zum Ziel
hat.
Quelle und Unterschriftensammlung: Global 2000
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... dokumentiert die Fallstricke der Atomindustrie; ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.com); ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte; ... Unterstützung mit Zahlung von 20 CHF auf Konto: Zürcher Kantonalbank / Guntram Rehsche / IBAN CH46 0070 0111 3009 63007 (für Zahlungen aus Ausland auch BIC (SWIFT-Code) angeben: ZKBKCHZZ80A) - Danke!
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