Die Demontage des havarierten Atomkraftwerks Fukushima im Nordosten Japans soll nach Regierungsplänen etwa 40 Jahre dauern. Der Abriss solle in mehreren Etappen erfolgen, sagte Umweltminister Goshi Hosono am Mittwoch in Tokio.
Der Fahrplan zur Demontage wurde wenige Tage nach der Erklärung veröffentlicht, die Anlage sei stabil: Am Freitag hatte Japans Regierung die sogenannte Kaltabschaltung der Reaktoren verkündet. Die Reaktoren in der havarierten Anlage befänden sich "im Zustand der Kaltabschaltung, so dass das Unglück nun unter Kontrolle ist", hatte Japans Premierminister Yoshihiko Noda gesagt.
Die Temperatur im Innern der Reaktoren ist unter 100 Grad Celsius gefallen. Damit ist das radioaktive Material in den Reaktorkammern stabil, und es kann theoretisch zu keinen unkontrollierten Kettenreaktionen mehr kommen. Kritiker aber warnen: Die Reaktoren sind weiterhin für etwaige Katastrophen anfällig. So schätzen unter anderem Experten der deutschen Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) die Lage ein.
Die Bergung des nach der Katastrophe vom März geschmolzenen Atommaterials in den Reaktoren 1 bis 3 solle in rund zehn Jahren begonnen und dann binnen weiterer 20 bis 30 Jahre abgeschlossen werden, sagte Japans Umweltminister Hosono. Hierfür seien neue technische Anlagen nötig. Die Arbeiten sollten erfolgen, ohne dass sich "neue Risiken" für die Bevölkerung ergeben, sagte der Minister. Handelsminister Yukio Edano sagte, die Regierung wolle das Konzept entschieden und sicher abarbeiten und dabei auch die Ansichten der Anwohner berücksichtigen, die wegen des GAUs ihre Häuser verlassen mussten.
Das schwere Unglück in Fukushima hatte sich am 11. März als Folge eines starken Erdbebens und eines anschließenden Tsunamis ereignet. Wegen der Katastrophe mussten mehr als 100.000 Menschen aus ihrer Heimat in der Umgebung des Kraftwerks fliehen.
Quelle: Diverse Agenturen
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