Mittwoch, 12. Juni 2013

SES erwartet sichere Lösung

Der Nationalrat am Mittwoch die Motion zur Stilllegung der Schweizer Atomkraftwerke zurückgewiesen. Damit hat der «Atomaussstieg» noch immer kein Datum und bleibt ein «Pseudoausstieg» - mit erhöhten Risiken für die Bevölkerung. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES erwartet, dass die Energiekommission die Motion nun dahingehend verbessert, dass insbesondere die realen Gefahren in den AKW Mühleberg und Beznau möglichst rasch beseitigt werden. Für die beiden jüngeren AKW in Gösgen und Leibstadt ist eine Abschaltung nach 40 Jahren Pflicht. 

Der Nationalrat hat vor zwei Jahren entschieden, keine neuen AKW zu bewilligen. Heute lehnte er eine Laufzeitbeschränkung, so wie es die Energiekommission vorgeschlagen hatte, ab. Diese Politik, keine neuen zu bauen, aber die alten unbefristet weiterlaufen zu lassen ist unlogisch und erhöht das Risiko für die Bevölkerung trotz «Atomausstieg». 

Mit zunehmendem Alter werden AKW unsicherer. Einerseits versprödet das Material, die Strahlung beschleunigt diesen Prozess zusätzlich. Gewisse Komponenten werden deshalb unzuverlässiger. So hat der Kernmantel im AKW Mühleberg Risse und der Stahl des Sicherheitsbehälters im AKW Beznau (siehe Bild) rostet. Schweizer AKW sind mit unter die ältesten der Welt (Altersdurchschnitt 37 Jahre, Weltdurchschnitt der sich in Betrieb befindenden AKW 28 Jahre, Beznau I ist mit 43 Jahren das älteste der Welt). 

Mühleberg und Beznau sind nicht Gösgen und Leibstadt: Ein Stilllegungsplan für den Schweizerischen Atompark muss sich insbesondere an die uralten AKW in Mühleberg und Beznau adressierenrichten. Sie sind um den Faktor 10 gefährlicher als Leibstadt und Gösgen. In Deutschland wurden diese Reaktortypen bereits vor 15 Jahren ausser Betrieb genommen. Dies weil das Reaktordesign veraltet und die Sicherheitsreserven ungenügend sind.

Auch mit Nachrüstungen erreicht ein altes AKW den Sicherheitsstandard eines neueren AKW nicht. Es gilt die Analogie: In einem einen alten VW-KKäfer aus den Sechziger Jahren kann man kein ABS-Bremssystem einbauen. Experten warnen sogar vor der Gefahr, dass Nachrüstungen für die Sicherheit kontraproduktiv sein können, weil die Systemkomplexität steigt und sich neue Schwachstellen ergeben. 

Die Schweizerische Energie-Stiftung SES fordert die Energiekommission auf, insbesondere die Gefahren in den AKW Mühleberg und Beznau ernst zu nehmen und die Motion dahingehend zu verbessern. Ein sicherer Atomausstieg braucht nicht nur eine strenge Atomaufsichtsbehörde, sondern auch eine fixe Laufzeit von 40 Jahren. 

Quelle: Schweizerische Energiestiftung SES / Bild: Guntram Rehsche

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