Nach jahrelangen Vorbereitungen für ein Atomkraftwerk im
russischen Kaliningrad hat Präsident Vladimir Putin das Projekt diese Woche
endgültig ad acta gelegt, wie das österreichische Oekoportal oekonews.at meldet. Womit sich einmal mehr zeigt: Atomkraft rechnet sich nicht.
Das russische Staatsunternehmen Rosatom wird die beiden geplanten 1200
Megawatt-Reaktoren nicht errichten, da sich keine europäischen
Investoren finden lassen. Die Stromproduktion war für den europäischen
Markt bestimmt. "Atomkraft ist nicht finanzierbar, selbst mit dieser
starken politischen Unterstützung, wie sie der Atomkraft in Russland
geboten wird", sagt Patricia Lorenz, Atomsprecherin von GLOBAL 2000.
Damit fällt eines der meist strapazierten Argumente der
Ausstiegsgegner in Europa, wonach der Strommarkt mit Strom aus den AKW der EU-Nachbarländer geflutet und somit den eigenen
Ausstieg konterkarieren würde.
Finanzierungsprobleme aufgrund der enormen Kosten und üblichen
Bauverzögerungen gelten auch für weitere europäische Atomkraftwerke wie
etwa Hinkley Point in Großbritannien oder Temelin 3 und 4 in der
tschechische Republik. Kaliningrad ist ein weiterer Rückschlag für die
internationale Atomindustrie, aber nicht das Ende: "Auch auf EU-Ebene
müssen wir nun verhindern, dass neue Atomkraftwerke durch neue
Förderungen ermöglicht werden", sagt Lorenz.
Im Rahmen des GLOBAL 2000 TOMORROW FESTIVALS (von 30.05.-02.06.2013)
wird eine mehrtägige internationale Anti-Atom-Konferenz abgehalten, an
der prominente AktivistInnen und ExpertInnen aus 18 Ländern teilnehmen.
Im Mittelpunkt des Strategietreffens steht die Entwicklung neuer
Vorgehensweisen für ein atomkraftfreies Europa. Die Ergebnisse und
gemeinsamen Ziele der KonferenzteilnehmerInnen werden in der
"Deklaration von Zwentendorf" Niederschlag finden.
Quelle: oekonews.at
Siehe auch Eintrag in >>> nucleopedia.org
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