Donnerstag, 2. Februar 2012

Noch ein Leck in den USA

Ein Block des US-Atomkraftwerks San Onofre wurde heruntergefahren, weil ein Dampferzeuger defekt ist. Der Betreiber versichert, dass keine Strahlung ausgetreten ist. Es ist aber nicht das erste Mal, dass der Reaktor in die Schlagzeilen kommt. Auch in dieser Woche war ein weiteres Leck in einem US-AKW bekannt geworden (siehe Atominfomedia vom 30. Januar 2012 ).

Das kalifornische Atomkraftwerk San Onofre wird immer wieder kritisch beäugt. Das liegt daran, dass die Meiler am Rand des Pazifiks in unmittelbarer Nachbarschaft mehrerer tektonischer Verwerfungen stehen. Eine davon, die Cristianitos-Verwerfung, ist in der Gegend sogar mit bloßem Auge sichtbar. Außerdem wird auch über die Tsunami-Sicherheit der Reaktoren diskutiert, die durch eine acht Meter hohe Schutzmauer gesichert sind. Doch reichen die aus? Dass San Onofre aktuell wieder in den Schlagzeilen gelandet ist, hat aber nicht mit diesen geologischen Risiken zu tun, sondern mit einem akuteren Problem. Es geht um ein kleines Strahlungsleck. Es hat dafür gesorgt, dass einer der beiden noch aktiven Reaktoren des Kraftwerks am Dienstag vom Netz genommen werden musste. Ein weiterer Block ist wegen geplanten Wartungsarbeiten ohnehin abgeschaltet. Ein Sprecher der Nuclear Regulatory Commission erklärte laut dem US-Fernsehsender ABC, die bei dem gefundenen Leck gemessenen Strahlungswerte seien "kaum nachweisbar" gewesen. Die Betreiberfirma Southern California Edison versicherte, weder Mitarbeiter noch Bevölkerung seien gefährdet gewesen. Man habe sich trotzdem aus Vorsicht zum Abschalten des Reaktors entschlossen.

Nach den bisherigen Erkenntnissen ist es im Dampferzeuger des Blocks Nummer 3 zu dem Problem gekommen. Die Anlage war im Dezember 2010 erneuert worden. Southern California Edison erklärte, man untersuche nun, wie es trotzdem zu einem Leck gekommen sei. In jedem Fall sei bei dem Zwischenfall keine Radioaktivität an die Umwelt abgegeben worden. Das Herunterfahren des Reaktors dauerte mehrere Stunden. Weil dadurch auch langsam der Druck in den Leitungen sinkt, hofft die Firma, dass kein weiteres Strahlendes Material mehr austritt. Anschließend soll das defekte Teil in dem betroffenen Dampferzeuger ausgetauscht werden. Die Betreiberfirma Southern California Edison erklärte, durch den Ausfall des Reaktors werde es nicht zu Stromengpässen in Kalifornien kommen. Man habe genügend Reservekapazitäten zur Verfügung.

Quelle: Spiegel Online

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