Zum 27. Jahrestag der Atomkatastrophe von
Tschernobyl hat der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch den
volkswirtschaftlichen Verlust durch die Havarie mit 180 Milliarden US-Dollar allein bis 2015 beziffert, wie das Nachhaltigkeitsportal klimaretter.info meldet.
Janukowitsch fordert jetzt ein "umfassendes Entwicklungsprogramm" für die
von den Folgen betroffenen Regionen. Am 26. April 1986 war Block 4 des
Atomkraftwerks Tschernobyl explodiert. Rund fünf Millionen Menschen waren betroffen, ein Gebiet von 145.000 Quadratkilometern wurde kontaminiert. Die 30-Kilometer-Zone rund um den Reaktor ist nach wie vor unbewohnbar.
180 Milliarden US-Dollar: Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt
der Ukraine. Dieses betrug im Jahr 2011 knapp 165 Milliarden
US-Dollar. Da fragt sich: Wer zahlt diese Summe? Und wird es dabei
bleiben? Denn auch nach dem Jahr 2015 werden weitere Kosten anfallen, und zwar
erhebliche. Nach dem vierstufigen Programm zur Stilllegung des
Atomkraftwerks, das vom ukrainischen Parlament beschlossen wurde, sieht
das so aus: Entfernung der Nuklearbrennstoffe (2010-2013), Schutz der
Reaktorsysteme (2013-2022), Senkung der System-Radioaktivität
(2022-2045) und Rückbau (2045-2065).
Die Ukraine, so viel dürfte feststehen, kann das alles nicht allein
finanzieren. Schon für den Bau einer neuen Schutzhülle, die den
jetzigen, längst baufällig gewordenen Sarkophag über dem explodierten
Reaktor 4 ersetzen soll, ist das Land auf Unterstützung angewiesen. In
den Chernobyl Shelter Fund, im Dezember 1997 gegründet, zahlen 40 Staaten ein. Die Bauarbeiten für die neue Ummantelung haben gerade begonnen,
teilte Premierminister Mykola Asarow zum Jahrestag der Katastrophe mit.
Bis 2015 soll der größere und bessere Sarkophag fertig sein.
Fragezeichen sind dabei angebracht. Wie klimaretter.info berichtete,
sollte die neue Hülle ursprünglich schon 2007 stehen. Doch Planung und
Ausschreibung verzögerten sich immer wieder. Eine Milliarde Euro sollen
bislang bereits geflossen sein – und das, obwohl noch nichts zu sehen
ist. Auch im vergangenen Jahr war der Baubeginn definitiv angekündigt
worden – mit einem geplanten Abschluss im Jahr 2015.
Quelle: klimaretter.info
^^^ Nach oben
... dokumentiert die Fallstricke der Atomindustrie; ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.com); ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte; ... Unterstützung mit Zahlung von 20 CHF auf Konto: Zürcher Kantonalbank / Guntram Rehsche / IBAN CH46 0070 0111 3009 63007 (für Zahlungen aus Ausland auch BIC (SWIFT-Code) angeben: ZKBKCHZZ80A) - Danke!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen