TEPCO, Betreiber des
havarierten Atomkraftwerks Fukushima, will nun einen Antrag auf ein
Wiederhochfahren seiner weiteren Reaktoren in einem anderen Gebiet
Japans stellen. Patricia Lorenz, Atomsprecherin von GLOBAL 2000, ist
alarmiert: "Man kann nur hoffen, dass die Aufsichtsbehörde keine
Genehmigung erteilt."
"Nur zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima
ist es einfach nicht glaubwürdig zu behaupten, dass das gesamte Nukleare
Aufsichtssystem und die Sicherheitskultur in Japan bereits so
verbessert worden wären, dass Atomkraftwerke an den wohl riskantesten
Standorten der Welt sicher betrieben werden können."
Das von TEPCO nun für das Wiederanfahren vorgesehene Atomkraftwerk
Kashiwazaki-Kariwa ist nicht nur das weltgrößte (sieben Reaktoren mit
einer Leistung von über 8.000 Megawatt - siehe Bild), sondern auch eines der am
stärksten von Erdbeben gefährdeten - bereits wiederholt kam es in der
Region zu schweren Erschütterungen der Erde: 2004 erreichte ein Beben
den Wert 6,9 auf der Richterskala, 40 Menschen starben, 6000 Häuser in
der Präfektur Niigata wurden zerstört. 2007 kam es zu einem ähnlichen
Beben: Bei den Notabschaltungen entstanden am Atomkraftwerk
Kashiwazaki-Kariwa schwere Schäden, Brände und Austritte von
radioaktivem Wasser. Lorenz erzählt: "Es ist besteht keine Einigkeit,
dass keine stärkeren Beben möglich wären, immer wieder treten
renommierte Geologen an die Öffentlichkeit und informieren über bewusste
Vertuschung von aktiven Brüchen etwa unter dem AKW Kashiwazaki-Kariwa."
Zusammen mit den Alterungsfaktoren ergibt sich eine riskante
Kombination: Der erste Reaktor an diesem Standort ist bereits seit 1985
in Betrieb, erreicht somit in zwei Jahren das Lebensdauerende und sollte
gar nicht mehr angefahren werden. "Dass die Sicherheitskultur nach
Fukushima nicht radikal geändert wurde, zeigt der Betreiber TEPCO selbst
während der Aufräumarbeiten nach Fukushima, wo immer wieder vertuscht
und beschönigt wurde", sagt Lorenz abschließend.
Quelle: Global 2000
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