Dienstag, 9. April 2013

SES: «40 Jahre sind genug»

Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates (UREK-N) hat heute in einer Motion (13.3284) geregelte AKW-Laufzeiten beschlossen und schlägt ein Modell «40+10 Jahre» vor. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES begrüsst den Willen der UREK-N, die Laufzeit zu beschränken, fordert aber aus Sicherheitsgründen gleichzeitig: 40 Jahre sind genug! - ohne Wenn und Aber. 

Die UREK-N schlägt in ihrer Motion vor, dass die Schweizer Atomkraftwerksbetreiber nach 40 Jahren ein Betriebskonzept vorlegen müssen, das den sicheren Betrieb des AKW für weitere 10 Jahren beweisen soll. Doch eines ist klar: Mit jedem zusätzlicher Betriebsjahr steigt das Unfallrisiko in den veralteten Atomreaktoren. Nachrüstungen können nur bedingt die Sicherheitsdefizite aufheben. Die «+ 10 Jahre» sind deshalb nicht hinnehmbar und stellen ein grosses Risiko für die Schweizer Bevölkerung dar. 

Es braucht Laufzeitbeschränkungen
«Die SES unterstützt die Motion der UREK-N, die Laufzeit der Schweizer AKW zu beschränken», sagt Sabine von Stockar, SES-Projektleiterin Strom&Atom. «Wir setzen uns aber klar und deutlich für eine Laufzeit von maximal 40 Jahren ein, denn in alten Anlagen steigen die Sicherheitsdefizite massiv an». Auch Dieter Majer, langjähriger Atomsicherheitsexperte beim Bundesumweltministerium in Deutschland, sagt entschieden: «Die Atomkraftwerke in der Schweiz gehören zu den ältesten überhaupt. Mit alterungsbedingten Ausfällen - sowohl bekannter als auch unbekannter Natur - ist in Zukunft jederzeit zu rechnen. Das Risiko ist heute nicht mehr kalkulierbar und damit nicht mehr hinnehmbar» (siehe Magazin Energie&Umwelt 1/2013).

Die Schweiz braucht die Uralt-Reaktoren nicht
Die Schweiz betreibt mit Beznau I das älteste AKW der Welt. Auch Mühleberg und Beznau II sind weit über dem weltweiten Altersdurchschnitt von 23 Jahren. In Deutschland wurden aus Sicherheitsgründen alle AKW mit Baujahr älter als 1981 abgestellt. Diesen Gefahren setzen wir uns unnötig aus: Denn die drei uralten AKW sind klein und könnten morgen vom Netz, ohne dass die Schweiz ein Stromversorgungsproblem bekäme. Der Weiterbetrieb dieser Uralt-Reaktoren dient einzig der Kasse der Betreiber - und nicht der Bevölkerung. 

Die SES fordert den Bundesrat auf, im Rahmen der Energiestrategie 2050 eine maximale Laufzeit von 40 Jahren für Schweizer AKW vorzuschreiben. Die uralten Reaktoren Bezau I und II, sowie Mühleberg gehören sofort vom Netz.


» zum aktuellen Magazin «Energie&Umwelt» zum Thema «Risiko Altreaktoren»


Mehr Informationen
Sabine von Stockar, SES-Projektleiterin
Mobile: 079 223 56 86

Bild: Guntram Rehsche

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