Freitag, 11. Februar 2011

Abstimmung unter Spannung

Mit Spannung erwartet die Schweiz das für den kommenden Sonntag angesetzte Votum des Berner Stimmvolks über die Zukunft des Atomkraftwerks (AKW) Mühleberg. Zwar werden die Bernerinnen und Berner nur konsultativ befragt, doch das Resultat der Abstimmung hat nach Einschätzung unter anderem des Zürcher Tages-Anzeigers grosse Signalwirkung.

Sagt der Kanton am Wochenende Ja zum Neubau eines neuen Kraftwerkes in Mühleberg, könnte sich das laut Tages-Anzeiger günstig auf die landesweite Abstimmung auswirken, die voraussichtlich 2013 stattfindet. Ein Nein liefere den Gegnern der Atomenergie ein starkes Argument. Entsprechend intensiv werde der Abstimmungskampf von beiden Seiten geführt - zumal die rot-grüne Kantonsregierung gegen ein neues AKW votierte und das bürgerlich dominierte Parlament dafür. Auch auf die Standortfrage für neue Atomkraftwerke in der Schweiz dürfte sich das Abstimmungsergebnis nach Einschätzung der online-Redaktion der TV-Station Schweizer Fernsehen (SF) auswirken. Die Stromkonzerne Axpo, Alpiq und BKW wollen gemeinsam voraussichtlich zwei neue Kernkraftwerke bauen. Als Standorte für die beiden Anlagen werden Ss im Kanton Solothurn, Beznau im Aaargau und Mühleberg bei Bern diskutiert. Würden sich die Bernerinnen und Berner gegen ein neues AKW aussprechen, dürfte der Standort Mühleberg gemäss SF online aus dem Rennen sein.

Die Abstimmung wurde nötig, weil Mühleberg I spätestens 2025 vom Netz muss. Das neue Werk würde - so fasst der Tages-Anzeiger zusammen - in der Nähe errichtet, solle einiges grösser ausfallen und ungefähr die vierfache Leistung erbringen. Besonders umstritten ist dieser Einschätzung zufolge das atomare Zwischenlager von Mühleberg. Es soll die hochradioaktiven Abfälle aufnehmen, die das neue Werk produzieren würde. Das sei weitaus sicherer, als die Abfälle zu transportieren, beschreibt der Tages-Anzeiger die Befürworter. Die Gegner kritisierten, man habe sie zu wenig klar über das Lager und dessen Grösse informiert. Es zeichne sich eine sehr hohe Stimmbeteiligung ab, zumal Bern in einer Ersatzwahl einen neuen Ständerat bestimmt.

Quelle: nachhaltigkeit.org

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