Donnerstag, 29. März 2012

Ausstieg in Grossbritannien

Die deutschen Energiekonzerne Eon und RWE haben gemäss einem Bericht des Handelsblatts ihre Atompläne in Großbritannien gestoppt. Das Gemeinschaftsunternehmen soll verkauft werden. Eon-Chef Johannes Teyssen kündigt stattdessen Investitionen in erneuerbare Energien an.

Eon-Chef Johannes Teyssen will in Großbritannien auf erneuerbare Energien setzen. Quelle: dpa

Eon-Chef Johannes Teyssen will in Großbritannien auf erneuerbare Energien setzen. Quelle: dpa

Eon will in Großbritannien statt in Kernkraftwerke in grüne Technologien investieren. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Investitionen in Erneuerbare, dezentrale Erzeugung und Energieeffizienz attraktiver sind - für uns ebenso wie für unsere britischen Kunden“, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Bei der Entscheidung in Großbritannien sei es nicht um die Frage gegangen, ob sich die Investitionen in neue Kernkraftwerke am Ende rechnen, sagte Teyssen. Das dürfte sogar weiterhin der Fall sein und deswegen setzten Eon und RWE ja auch darauf, dass ein neuer Eigentümer das Projekt fortsetzt. Eon habe aber für sich befunden, dass der Konzern die für Großbritannien zur Verfügung stehenden Investitionsmittel sinnvoller einsetzen kann. „Es ist weiterhin attraktiv - nur nicht für uns“, sagte Teyssen.

Den Atomausstieg in Deutschland akzeptiert der Eon-Chef inzwischen. „Deutschland hat sich mit einer klaren Mehrheit für diesen Weg entschieden. Das müssen wir akzeptieren“, sagte Teyssen. „Ich bleibe aber dabei, dass wir so eine Entscheidung nicht umsonst bekommen.“ RWE hatte zuvor angekündigt, aus dem gemeinsamen Joint Venture Horizon auszusteigen. Als Grund für den Verzicht verwies der Konzern unter anderem auf die hohen Kosten. „Ziel ist es nun, einen Käufer für Horizon Nuclear Power zu finden.“ Eon und RWE hatten vor einigen Jahren das Joint Venture mit dem Namen Horizon gegründet, um in Großbritannien bis 2025 neue Kernkraftwerke mit einer Leistung von rund 6.000 Megawatt zu errichten. Hierzu planten sie Investitionen im zweistelliger Milliardenhöhe.

Quelle: Handelsblatt

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