Montag, 19. September 2011

Siemens steigt aus

Der Siemens-Konzern erklärt das Ende seiner Atomgeschäfte. In Zukunft werde man sich nicht mehr am Bau von Atomkraftwerken beteiligen. Eine geplante Kooperation mit dem russichen Atomkraftwerksbauer Rosatom ist damit vom Tisch. Es könne jedoch weiterhin vorkommen, dass Siemens-Bauteile in Nuklearanlagen verwendung finden - etwa Turbinen, die sowohl in fossilen als auch in atomaren Kraftwerken zum Einsatz kommen können.


Der Bau des Atomkraftwerks Olkiluoto - ursprünglich auch ein Siemens-Projekt. (Foto: atomforum.ch)

Damit beendet der Konzern ein Kapitel, für welches er in der Vergangenheit viel Kritik einstecken musste. Der Siemens-Boykott war vor einigen Jahren noch ein wichtiger Teil der Kampagnen der Anti-AKW-Bewegung. Damals war das Münchner Unternehmen noch an Bau und Planung des Europäischen Druckwasserreaktors EPR beteiligt. Im Frühjahr hatte Siemens sein Engagement beim französischen Konzern Areva jedoch endgültig beendet.

Zum vorbildlichen Öko-Konzern mutiert Siemens durch diesen Schritt jedoch noch nicht. Zwar hat der Konzern bei stromsparenden Geräten häufig die Nase vorn und gehört auch zu den wichtigen Technologielieferanten der Wind- und Solarbranche. Doch nach wie vor ist der Neubau von Kohlekraftwerken Teil des Geschäfts, vor allem in China.

Der andere große Kritikpunkt an Siemens war in der Vergangenheit das Mitmischen in der Rüstungsindustrie. Hiervon hat man sich - um das eigene Image zu pflegen - mit dem Verkauf der Anteile von Krauss-Maffei ebenfalls schon vor zwei Jahren weitgehend verabschiedet.

Quelle: klimaretter.inf

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